Dass Fußball begeistern, verbinden und Identität stiften kann, wissen wir spätestens seit der Fußball Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Lande. Umso interessanter ist für mich als leidenschaftlicher Fußballer der Bildungsansatz „Entwicklung durch Fußball“, bei dem die Anziehungskraft des Sports genutzt wird, um Kindern- und Jugendlichen Lebensperspektiven aufzuzeigen. Aus diesem Ansatz wurde eine regelrechte Bewegung, im Zuge derer sich auf der ganzen Welt Vereine gegründet haben, die Jugendlichen Anlaufstellen als Alternative zum Alltag bieten und dabei „Entwicklung durch Sport“ als Basis ihrer Tätigkeiten nutzen. Der Sport bringt Jugendliche verschiedener Hintergründe zusammen, lässt sie friedlich miteinander auskommen und Abstand von ihren Problemen gewinnen.
Besonders interessant finde ich bei diesem Ansatz die Kombination von pädagogischen und bildenden Elementen mit Sport. Die Vereine greifen Themen wie Gesundheitsaufklärung, Sprach- bzw. Rechenunterricht, Friedensarbeit, handwerkliche Kurse oder Umweltschutz, aber auch Anti-Diskriminierung und soziale Integration auf. Über den Sport finden die Kinder und Jugendlichen den Weg in die Projekte, um physisch aktiv zu sein und Spaß zu haben. Themen wie HIV oder Aufklärung über den richtigen Umgang mit Geld werden auf diese Weise von vielen Kindern eher unterbewusst aufgenommen.
Die positiven Effekte des Sports sind zum einen gesundheitlicher, zum anderen aber auch geistiger und sozialer Natur. Fair-play, Teamgeist, Toleranz und gegenseitiges Verständnis sind Prinzipien und Werte dieses Konzeptes. Kinder lernen beim Sport zu verlieren und zu gewinnen, sie übernehmen Verantwortung und gestalten ihr Umfeld aktiv mit. All diese Erfahrungen können die Jugendlichen direkt auf ihr Leben abseits des Sports übertragen.
Diesem Ansatz hat sich auch der in Erfurt gegründete Verein Spirit of Football e.V. (http://www.spirit-of-football.de/) verpflichtet, dessen Aktivitäten ich von Beginn an verfolge und dessen Arbeit ich sehr schätze. Nun reisen zwei Studenten als ASA-Stipendiaten nach Manica in Mosambik, um dort an dem Fußballprojekt des Vereins „Grupo Desportivo de Manica“ (http://www.fcmanica.com/) teilzunehmen. Als sie mich um Unterstützung baten, musste ich nicht lange überlegen. ASA (http://www.asa-programm.de/start.html) ist mir als Programm über die InWEnt gGmbH bestens bekannt, da es unter anderem auch Unterstützung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhält. Den zwei ASA-Teilnehmern spendete ich eine Video Kamera, damit sie einen Porträtfilm über den Vereins drehen können, der dann für seine Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden kann. Ich werde in den nächsten Monaten die Berichte der ASA-Stipendiaten Christoph und Marius auf der Internetseite von Spirit of Football e.V. verfolgen und freue mich schon auf den Porträtfilm aus Afrika.
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