Am heutigen Montag startet die Aktionswoche der Schuldnerberatung 2013 unter dem Titel „Recht auf Schuldnerberatung für alle“. Carsten Schneider, Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar, unterstützt die Aktion: „Private Überschuldung ist eines der großen Lebensrisiken, gegen die niemand hundertprozentig geschützt ist“, so Schneider. „Deshalb brauchen wir eine umfassende Schuldnerberatung, die auch vorbeugend hilft“.

Aber viele Schuldnerberatungen sind personell unterbesetzt und finanziell schlecht ausgestattet. Lange Wartezeiten auf eine persönliche Beratung sind die Folge. „Dabei verträgt gerade diese Dienstleistung keinen Aufschub“, sagt Schneider.

Eine bessere Finanzierung der Schuldnerberatung kann mit zusätzlichen Haushaltsmitteln für die Bundesländer erreicht werden. Die von der SPD vorgesehene Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die den Ländern zusteht, ist dafür gut geeignet. Die Bundesregierung hingegen will – wie im 4. Armuts- und Reichtumsbericht benannt – lediglich freiwillige Spenden der Hochvermögenden prüfen.

„Schätzungen zufolge führt jeder Euro für die Schuldnerberatung zu Einsparungen bei Sozialausgaben in Höhe von zwei Euro“, sagt Carsten Schneider. „In Schuldnerberatung zu investieren lohnt sich also – und hilft Menschen, einen Weg aus Überschuldung und Armut zu finden.“

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte gedacht, dass der Herr Staatssekretär die Gelegenheit wahrnimmt, die Pläne der CDU, der er ja angehört, zum Wahlprogramm 2013 – dabei geht es um die nächste Legislaturperiode – mit zu erklären. Er hat aber gar keine Zeit darauf verwandt. Im Gegenteil, er hat nicht einmal Zeit darauf verwandt, darauf hinzuweisen, dass es diese Koalition aus Schwarz und Gelb geschafft hat, in vier Jahren größten Wachstums, höchster Steuereinnahmen und niedrigster Arbeitslosigkeit immer noch neue Schulden – 100 Milliarden Euro – aufzunehmen.

Herr Döring, Sie haben vorhin gesagt, Sie würden solide wirtschaften. Wissen Sie eigentlich, was für Haushalte Sie hier jedes Jahr beschlossen haben?

(Patrick Döring (FDP): Ja!)

Jedes Jahr war die Ziffer rot. Sie schaffen es nicht einmal für das Jahr 2014 – wo wir doch wirklich Rekordsteuereinnahmen haben –, eine Null hinzubekommen.

(Patrick Döring (FDP): Wir haben gesehen, wie viel Mehrausgaben Sie beantragt haben!)

Nein, jedes Jahr haben Sie neue Schulden gemacht.

(Patrick Döring (FDP): Abwegig!)

Bei der Wahl 2009 haben Sie versprochen, die Steuern zu senken. 2013 verspricht die CDU, jede Menge neue Sozialleistungen rauszuhauen, die überhaupt nicht gegenfinanziert sind. Sie wollen die Sozialkassen weiter plündern, den Sozialstaat unterhöhlen. Damit kündigen Sie wieder die nächste Wahllüge an. Ich finde, es ist abenteuerlich, das aus dem Munde eines Bundesfinanzministers zu hören.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sie stehen damit, meine ich, klar in der Tradition desjenigen, der hier gestern in der Aktuellen Stunde verteidigt hat, dass er von nichts eine Ahnung hat. Er führt zwar das Verteidigungsministerium und ist für die Beschaffung von Flugzeugen im Wert von 1 Milliarde Euro zuständig, hat aber keine Ahnung, ist nicht informiert worden. Wahrscheinlich ist es bei Ihnen in der Partei immer so, dass man nicht richtig weiß, was man tut. Das wahre Problem in Deutschland ist, dass Sie mit dem Geld der Steuerzahler nicht solide umgehen.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich komme zum Thema Wachstum. Zu Beginn dieser Koalition hatte Deutschland ein Wachstum von fast 4 Prozent. Wie viel haben wir dieses Jahr noch? – 0,4 Prozent! Das ist das Ergebnis Ihrer Politik. Das ist, finde ich, alles andere als ein Erfolgsausweis.

(Patrick Döring (FDP): In ganz Europa schrumpft die Wirtschaft!)

Deswegen ist es wichtig und richtig , klar zu fragen: Was muss man daran eigentlich ändern? Herr Trittin hat zwei wichtige Punkte genannt. Die hat Ihnen die EU-Kommission im Übrigen in der vorigen Woche ins Stammbuch geschrieben. Das Erste ist: Es muss damit aufgehört werden, von der Substanz zu leben. Das heißt, es muss mehr investiert werden. In Ihrer Regierungszeit sind die Investitionen in Deutschland gesunken.

Der zweite Punkt betrifft die Bildung. Um langfristig in Deutschland leistungsstark zu bleiben, ist entscheidend, dass wir in die Köpfe unserer Kinder investieren. Was tun Sie an dieser Stelle?

(Zuruf von der CDU/CSU: Was tut die SPD? Und was tun die Landesregierungen?)

Nichts! Im Gegenteil, Sie wollen für das Ehegattensplitting eine neue steuerliche Leistung in Höhe von 30 Milliarden Euro – das nennt sich dann Familiensplitting – einführen, ohne etwas dafür zu tun, dass jedes Kind einen Kindergarten- bzw. Krippenplatz bekommt und jeder, der sich darum bewirbt, einen Platz an der Universität erhält, an der er exzellent ausgebildet wird. Das wären die Zukunftsaufgaben für Deutschland.

(Beifall bei der SPD)

Sie haben in dieser Legislaturperiode 100 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen, und Sie haben es nicht geschafft, die 20 Milliarden Euro, die dafür eingesetzt wurden, um 2009 die Konjunktur wieder in Gang zu bringen, zu tilgen. Das ist nicht passiert. Daran rühren Sie nicht: Sie tilgen sie nicht, obwohl die wirtschaftliche Lage exzellent ist.

Wir müssten ? als Sozialdemokraten stehen wir dafür ? die Subventionen in Deutschland streichen. Haben Sie das getan? Oder haben Sie Subventionen erhöht? Sie haben mit dem Hotelsteuerprivileg – auch Herr Trittin hat darauf hingewiesen – den Hoteliers knapp 5 Milliarden Euro in die Tasche gesteckt. Das Ganze haben Sie mit Steuergeld subventioniert. Das Ergebnis Ihrer Politik sind höhere Schulden.

Deswegen kann ich, meine sehr verehrten Damen und Herren, nur zu dem Schluss kommen, dass Sie selbst nicht mehr glauben, für die Vorschläge, welche die Union hier heute oder in den vergangenen Tagen vorgelegt hat, Verantwortung übernehmen zu können. Auch glauben Sie nicht, sie umsetzen zu können; denn wenn Sie sich einigermaßen ernst nehmen würden, können Sie nicht – wie Herr Ramsauer das getan hat – für Eigenheimzulagen in Höhe von 8 Milliarden Euro sein. Dann können Sie auch nicht – wie die FDP – für die Abschaffung des Solis – das macht 13 Milliarden Euro aus – sein. Auch können Sie dann nicht – nachdem Sie den Staat finanziell ausgehöhlt haben – auf der anderen Seite Mehrausgaben in der Größenordnung von Milliarden planen, die nicht zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und zu mehr Gerechtigkeit in Deutschland führen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Zur Initiative der SPD-Bundestagsfraktion „Verbraucherinnen und Verbraucher stärken – Marktwächter einführen“ erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider:

„Wir brauchen in Deutschland eine bessere Marktaufsicht. Immer wieder machen Verbraucherinnen und Verbraucher schlechte Erfahrungen mit Dienstleistungen oder Produkten, zum Beispiel zu hohe Zinsen beim Dispokredit, fehlerbehaftete Software, zu komplexe Informationen auf Lebensmittelverpackungen oder Probleme beim Anbieterwechsel von Mobilfunkverträgen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind nicht mehr auf Augenhöhe mit den Anbietern, Dienstleistern und Herstellern.

Um die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu stärken, will die SPD-Bundestagsfraktion die Verbraucherzentralen zu sogenannten Marktwächtern weiterentwickeln. Eine Änderung des Verbraucherinformationsrechts soll darüber hinaus zu einer grundsätzlichen Veröffentlichung amtlicher Kontrollergebnisse verpflichten, die mehr Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher ermöglicht.

Jetzt ist es Zeit für Marktwächter. In den großen Märkten wie Finanzen, Gesundheit, Digitale Welt und Kommunikation, Lebensmittel sowie Energie muss der Staat Marktwächter beauftragen und finanzieren, um seiner verbraucherpolitischen Verantwortung gerecht zu werden. Die Marktwächter sollen die Marktsituation beobachten, Verbraucher beraten, die Transparenz bewerten, Auffälligkeiten bearbeiten und mit Abmahnungen bekämpfen. Außerdem sollen sie sich in Aufsichtsbehörden beteiligen.

Gute Verbraucherpolitik ist auch Wirtschaftspolitik. Können Verbraucherinnen und Verbraucher der Qualität von Produkten und der Seriosität von Dienstleistungen vertrauen, sind sie zu höheren Ausgaben bereit, wenn es ihr Geldbeutel erlaubt.“

130605 JuP_3Vom 1. bis zum 4. Juni schlüpfte die Weimarer Schülerin Nele Hasselmann bei „Jugend und Parlament“ in die Rolle einer Bundestagsabgeordneten. Auch dieses Jahr trafen sich 300 Jugendliche aus der ganzen Republik zum Planspiel im Deutschen Bundestag, um diesmal über Gesetze zur „Anonymisierung von Bewerbungen bei Bundesbehörden“, „Freistellung bei akutem Pflegebedarf von Familienangehörigen“, „Einführung einer PKW-Maut“ und „Einführung einer Wahlpflicht zu Bundestagswahlen“ zu debatieren und entscheiden.

Ich freue mich, dass mit Nele Hasselmann auch eine Weimarer Schülerin diese einmalige Chance wahrnehmen konnte. Sie konnte live erleben, wie es ist, ein Gesetz zu erlassen. Aus den vielen Bewerbungen für das Planspiel eine auszuwählen, war keine einfache Entscheidung. Ich bin mir aber sicher, dass Nele unsere Region ausgezeichnet in Berlin vertreten hat!

„Zwei Weimarer Kulturdenkmäler erhalten Fördermittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes“, erklärt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

„Die Süßenborner Kirche ‚Zu den 14 Heiligen‘ soll mit 15.000 Euro gefördert werden. Für die Erhaltung einer von Henry van de Velde geschaffenen Grabstätte auf dem städtischen Hauptfriedhof sollen 48.000 Euro fließen. „Ich freue mich über die Förderung. Die beiden Denkmäler sind Teil des kulturellen Erbes nicht nur Thüringens, sondern Deutschlands insgesamt. Außerdem feiert Thüringen gerade sein ‚Van-de-Velde-Jahr‘. Umso schöner ist, dass das Schaffen dieses bedeutenden Architekten noch einmal gewürdigt wird, indem man ein weiteres seiner Werke für die Nachwelt bewahrt“, sagt Schneider.

Max_und_MoritzLiebe Kinder,

zum internationalen Kindertag am 1. Juni gratuliere ich Euch sehr herzlich! Ich wünsche Euch eine Politik, die Eure Interessen bei ihren Entscheidungen stets mit bedenkt, Kindergärten und Schulen, die modernsten Ansprüchen genügen und für alle zugänglich sind, engagierte und zufriedene Lehrer und Erzieher sowie Eltern, die genug Zeit für Euch haben. Seid neugierig, stark und mutig, auch wenn Ihr eines Tages erwachsen sein werdet. Denn es ist so, wie es schon der großartige Wilhelm Busch für seine beiden berühmten Spitzbuben festgestellt hat:

„also lautet ein beschluss,
dass der mensch
was lernen muss.
lernen kann man,
gott sei dank,
aber auch sein leben lang.“ (aus: Max und Moritz)

Martin Plieninger  / pixelio.de

Martin Plieninger / pixelio.de

Gute, entspannte und sachliche Gespräche zwischen Wählern und ihren Abgeordneten sind eigentlich die Basis für eine lebendige Demokratie. Dabei darf es durchaus kritisch zugehen, so wie am Montag, den 27. Mai bei „Schneider frei Haus“ in Erfurt-Hochheim.

Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Euro-Politik lernte ich Herrn Manfred Viol kennen und traf auf einen aufgeschlossenen und politisch interessierten Erfurter Bürger. Gerne nahm er mein Angebot „Schneider frei Haus“ an und so stand ich am Montag mit frisch gebackenem Kuchen von Bäcker Rüger im Wachsenburgweg in Erfurt-Hochheim.

Insgesamt zehn Leute hatten die Einladung von Herrn Viol angenommen und entsprechend vielfältig waren auch die Gesprächsthemen. Neben einem sehr engagierten und kontroversen Gedankenaustausch zu Themen rund um die Wirtschafts- und Sozialpolitik, zu Bildungsföderalismus und Militäreinsätzen der Bundeswehr kamen wir bei Kaffee und Kuchen auch auf gesellschaftliche, ja sogar philosophische Grundfragen unserer Zeit zu sprechen. Gefährdet der rasante technische und wissenschaftliche Fortschritt unsere Freiheit und Selbstständigkeit? Wer soll unseren Kindern heute welche Werte vermitteln? Wo ziehen wir die Grenzen bei der Privatisierung?

Für das sehr niveauvolle und spannende Gespräch bedanke ich mich jedenfalls ebenso herzlich bei den Gästen wie bei der Dame des Hauses für den exquisiten Kaffee. Wenn auch Sie Interesse an „Schneider frei Haus“ haben, dann kontaktieren Sie doch einfach mein Bürgerbüro in Erfurt oder Weimar, um einen Termin zu vereinbaren. Sie brauchen nur mindestens sechs Freunde, Kollegen oder Bekannte und eine Kanne Kaffee. Den Kuchen bringe ich mit. Also, vielleicht bis bald!

FES_Neues magisches ViereckDer Titel der Veranstaltung weist metaphorisch auf eine notwendige Debatte hin, die äußerste Relevanz für politisches Handeln besitzt. Die Ausrichtung von Wirtschaftspolitik muss in einem breiteren Rahmen als den gängigen Indikatoren und neoklassischen Annahmen behandelt werden. Die Praxis und der akademische Diskurs sind, wie von den Referenten Till van Treeck und Benjamin Mikfeld herausgestellt wurde, reich an unterschiedlichsten Denkströmungen.

Konflikte von Zieldimensionen müssen sinnvoll austariert werden, vor allem mit Hinblick auf Arbeitsverhältnisse und ökologische Nachhaltigkeit. Zentral für die nahe Zukunft ist, die Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland wieder herzustellen. Die Privatisierung von Gewinnen und die gegenstehende Sozialisierung von Verlusten beispielsweise kann Gesellschaften in demokratische Krisen stürzen. Dem gilt es mit gerechter Politik zu entgegnen.

Ein Dank an das Thüringer Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Organisation der Inputvorträge und des anschließenden Diskussionspanels.

„Auch in Thüringen kommt es in Erfurt, Weimar und Jena bei Neuvermietungen zu Mietsteigerungen bis zu 30 Prozent. Solchen Erhöhungen muss ein Riegel vorgeschoben werden. Die Mietpreisbremse der SPD ist also auch für Thüringer Städte ein sinnvolles Mittel zur Verhinderung von Mietwucher“, widerspricht der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider der heutigen Äußerung von CDU-Bauminister Christian Carius, die von der SPD vorgeschlagene Mietpreisbremse gehe an der Thüringer Lebenswirklichkeit vorbei.

„In Ballungsräumen und Großstädten müssen viele Mieterinnen und Mieter wegen explodierender Mietpreise ihre Stadtviertel verlassen und werden in die Randbezirke gedrängt. Damit Wohnen bezahlbar bleibt, will die SPD künftig Mieterhöhungen auf laufende Verträge auf höchstens 15 Prozent innerhalb von vier Jahren begrenzen. Bei Neuvermietungen sollen Vermieter künftig maximal 10 Prozent mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete verlangen dürfen. Momentan gibt es dafür keine Begrenzung“, sagt Schneider.