130522 Ulla Schmidt in Weimar„Integration bedeutet die Förderung des Einzelnen in der Gemeinsamkeit der Verschiedenen, ohne jemals das eine zugunsten des anderen zu vernachlässigen.“ Vom gelebten Alltag dieser Idee konnte ich mir am 22. Mai zusammen mit meinem Kollegen Steffen Lemme der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Thüringens Sozialministerin Heike Taubert und dem Weimarer Oberbürgermeister Stefan Wolf auf Einladung des Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e. V. ein Bild machen.

Die Schülerinnen und Schüler der Integrativen Schule Weimar überzeugten uns von dem Konzept, indem sie die Schulführung selbst moderierten. Sie leben vor, dass Kinder mit unterschiedlichsten Hintergründen, Fähigkeiten, Vorstellungen und Fragen von- und miteinander lernen können.

Um ihrer Zielsetzung einer individuellen Förderung gerecht zu werden, setzt die Schule auf kleine, jahrgangsübergreifende Stammgruppen, die nach dem Zwei-Pädagogen-Prinzip betreut werden. Wesentlich ist auch die Einbeziehung der Eltern, die sich in regelmäßigen Gesprächen zum Lern- und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler aktiv an der Gestaltung des Schulalltags beteiligen.

Die durchweg positive Bilanz meines Besuches bestärkt mich in der Forderung der SPD nach einem Schulsystem, das die individuelle Förderung in den Mittelpunkt stellt.

130522_Forum Th. BauernverbandZu diesem Thema veranstaltete der Thüringer Bauernverband e. V. eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller im Bundestag vertretenen Parteien. Ich konnte die Position der SPD zur Landwirtschaftspolitik darlegen. Dazu gehört zum Beispiel, auf lange Sicht die direkte Förderung der Betriebe auf einen Sockelbetrag abzuschmelzen und die freiwerdenden Mittel in die Entwicklung ländlicher Räume umzuschichten. Damit habe ich gesagt, was die Thüringer Bauern von der SPD in Regierungsverantwortung zu erwarten hätten – auch wenn es vielen Gästen nicht gefallen hat.

Ein Dankeschön für die Einladung an den Präsidenten Herrn Helmut Gumpert und an den Moderator der Veranstaltung Herrn Stefan Baldus.

Zu den Verkehrsinvestitionen der Bundesregierung in Thüringen erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider:

„Thüringen bietet durch seine zentrale Lage in der Mitte Europas eine Drehscheibe für den Straßen- und Schienenverkehr. Im Bahnnetz liegt der Freistaat im Schnittpunkt der Nord-Süd- und der Ost-West-Achse. Mit dem künftigen ICE-Knoten Erfurt wird Thüringen zur ‚schnellen Mitte Deutschlands‘. Dadurch entsteht ein Standortvorteil, der die Attraktivität als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Tourismusstandort steigert. Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist notwendig, um die wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. Eine schnelle Anbindung an den Schienenverkehr sowie an die Autobahnen und Bundesstraßen sind entscheidend für die künftige Entwicklung aller Thüringer Regionen.

Nun erklärt das Bundesverkehrsministerium von Peter Ramsauer in seiner Antwort auf unsere Kleine Anfrage, dass von neun unanfechtbar planfestgestellten Straßenprojekten in Thüringen lediglich mit dem ersten Bauabschnitt der neuen Bundesstraße von Traßdorf nach Nahwinden in diesem Jahr begonnen werde. Andere Vorhaben wie zum Beispiel die Ortsumgehungen Bad Salzungen oder Kallmerode würden nicht realisiert, weil die erforderlichen Investitionsmittel im Bundeshaushalt fehlten. Deshalb fordern wir die Bundesregierung erneut auf, den Verkehrsetat deutlich aufzustocken. In einem ersten Schritt sind zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von 2 Milliarden Euro jährlich bereitzustellen, wovon die Hälfte in den Ausbau und Neubau von Bundesfernstraßen fließen soll. Leider sind bisher entsprechende Anträge der SPD von den Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP im Bundestag abgelehnt worden.“

FvO mit Anton Schaaf„Schwarz-Gelb hat auf diesem Gebiet eine Legislaturperiode lang nichts getan“, stellte Anton Schaaf während seine Vortrages zur Zukunft der Rente im Café Nerly klar. Mein Kollege und rentenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion belegte das Nichtstun der aktuellen Bundesregierung in vielen Punkten. Ihr sei es nicht einmal gelungen, die Anrechnung der Erziehungszeiten auf ein einheitliches Niveau zu bringen.

Die SPD hat ihr Rentenkonzept vorgelegt, das auf ein in Ost und West einheitliches Rentenrecht abzielt und eine Angleichung der Rentenwerte vorsieht. Weil Rentenpolitik aber auch immer Arbeitsmarktpolitik ist, müssen die Löhne im Osten weiter steigen. Ein einheitlicher und flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn würde daher im Osten besonders wirken, um drohende Altersarmut vorzubeugen. Denn je höher die Löhne sind, desto höher fällt die spätere Rente aus. Dies ist allerdings nur ein Baustein für die Sicherung der Altersversorgung in Deutschland.

Mein persönlicher Dank gilt neben den vielen Fragen und Anregungen ganz besonders Anton Schaaf, der nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren wird. Mit ihm verliert das Parlament ein echtes Unikat.

Zur heutigen Plenardebatte zu Bildungschancen in Deutschland erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider:

„Wir brauchen in Deutschland ein neues Ganztagsschulprogramm. Ganztagsschulen schaffen die erforderliche Zeit und den notwendigen Raum, damit qualifiziertes Personal Kindern und Jugendlichen individuell helfen kann, ihre Stärken und Begabungen zu entwickeln und zu entfalten.

Das erste Programm brachte bereits große Erfolge. Der Bund investierte von 2002 bis 2009 rund 4 Milliarden Euro in den Ausbau von Ganztagsschulen. In Thüringen wurden rund 115 Millionen Euro in die qualitative Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten investiert und rund 10.400 neue Plätze an Ganztagsschulen geschaffen.

Jetzt ist es Zeit für einen ‚Masterplan Gute Ganztagsschule‘, den die SPD heute vorgelegt hat. Einerseits wollen wir in den Bau von zusätzlichen Ganztagsplätzen investieren. Andererseits muss das Personal gefördert werden. Nur mit entsprechend ausgebildeten Lehr- und Fachkräften können wir die großen Potentiale der Ganztagsschule wirklich heben und mit Leben füllen.

Allerdings kann ein neues Ganztagsschulprogramm nur als gemeinsames Projekt von Bund, Ländern und Kommunen erfolgreich sein. Deshalb muss das Kooperationsverbot in der Bildungspolitik abgeschafft werden, das einer Zusammenarbeit zu enge Grenzen setzt. Im Sinne der Kinder und Jugendlichen müssen Investitionen des Bundes in bessere Bildung nicht nur über Ausnahmeregelungen, sondern künftig grundsätzlich möglich sein. Dafür will die SPD die Bundesmittel ab 2014 kontinuierlich bis auf 10 Milliarden Euro jährlich erhöhen.“

130514 BR-Dialog

Foto: Knuth Solutions/ Birgit Knuth, © Republik Movida

Die Finanzkrise hat gezeigt: Wir müssen die Banken stärker regulieren und kontrollieren. Aber mit welchen Instrumenten? Über diese Frage habe ich heute auf einem „Innovationsdialog“ der Zeitschrift Berliner Republik  diskutiert.

Die Staats- und Regierungschefs der EU planen, eine europäische Bankenaufsicht einzuführen. Diese wird aber nur dann Erfolg haben, wenn marode Banken auch tatsächlich abgewickelt werden können. Deshalb benötigen wir einen europäischen Bankenhaftungsfonds, in den die Banken einzahlen. So tragen die Banken selbst die Abwicklungskosten – und nicht die Steuerzahler. Denn wer hohe Risiken eingeht, muss auch selbst die Verluste tragen.

Leider geht die Regierung Merkel-Rößler einen anderen Weg: Banken sollen einen direkten Zugang zum Euro-Rettungsschirm ESM erhalten – also zu den Steuergeldern, die eigentlich für in Not geratene Staaten gedacht sind. Darüber hinaus soll die Europäische Zentralbank (EZB) dauerhaft die Bankenaufsicht übernehmen. Das halte ich für falsch, denn die EZB stellt den Banken ja auch Liquidität zur Verfügung. Sie wäre also Aufsichtsbehörde der Banken und gleichzeitig deren Geschäftspartner. Das kann nicht funktionieren. Die EZB wäre eine Gefangene ihrer selbst. Deshalb sollte die EZB die Bankenaufsicht nur übergangsweise übernehmen, bis eine neu zu gründende unabhängige Aufsichtsbehörde ihre Arbeit aufnehmen kann.

Meine Position zum Thema Bankenunion habe ich zuvor bereits in einem Artikel für die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ deutlich gemacht.

Jörg Asmussen, Mitglied im Direktorium der EZB, bekräftigte in seinem Diskussionsbeitrag, auch systemrelevante Banken sollten so abgewickelt werden können, dass „keine Schockwellen“ entstehen. „Banken müssen Scheitern können“, sagte Asmussen. Ohne ein Abwicklungsregime sei die Bankenaufsicht ein „zahnloser Tiger“.

Darüber hinaus warb Asmussen für die „Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion“ in Europa durch eine „echte Wirtschaftsunion, eine Fiskalunion sowie eine politische Union“. Dieses Ziel sei aber nicht von heute auf morgen zu erreichen. Die EU-Politik ähnele dem Liebesleben der Elefanten: „Es findet in enormer Höhe statt, es wird viel Staub aufgewirbelt – und es dauert lange, bis etwas Vernünftiges dabei herauskommt.“

130508 bei Micha Roth WitzenhausenBei einem Diskussionsabend im hessischen Witzenhausen diskutierte ich mit einem engagierten Publikum über das Steuer- und Finanzierungskonzept der SPD. Ich danke meinem Kollegen Michael Roth für die Einladung und Stefan Reuß, Landrat des Werra-Meißner-Kreises, sowie dem hessischen Landtagsabgeordneten Lothar Quanz für ihre Teilnahme an der Diskussion.

Unser Land braucht starke und handlungsfähige Kommunen. Durch Investitionen in Bildung und Infrastruktur verbessern wir Chancengleichheit und soziale Teilhabe. Im Gegenzug wollen wir steuerliche Subventionen für Vermögende und einflussreiche Interessensgruppen abbauen. Die SPD ist einer sozial gerechten Finanzpolitik verpflichtet, die auf Solidarität und gemeinsamer Verantwortung für das Gemeinwohl gründet.

130508 bei Micha Roth BebraEin Ausflug in das hessische Bebra bot mir am Dienstagnachmittag gemeinsam mit meinem Kollegen Michael Roth und Bebras Bürgermeisterkandidatin Christina Kindler die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen eines erfolgreichen und umweltfreundlichen Schrottmetallhandels in thüringisch-hessischer Kooperation sehen zu können.

Der Firmeninhaber Heinrich Hugo und Thomas Brandner zeigten uns  den Standort der „Hugo Schrottmetall“ in Bebra. Hier werden Abfälle von Autoherstellern und anderen Unternehmen entsorgt und wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Stahl und Eisen recycelt. Besonders hat mich die Kommunikation und Kooperation zwischen den thüringischen und hessischen Betriebsteilen beeindruckt. Herr Hugo führt das Werk in Bebra, während Herr Brandner die Logistik der Firma am Erfurter Standort leitet.

Herzlichen Dank an die „Hugo Schrottmetall“ für die Gastfreundfreundschaft und den interessanten Blick in einen modernen Industriebetrieb.

"Schwere Entscheidungen" Uni ErfurtAuf Einladung der Staatswissenschaftlichen Fakultät war ich gestern zu Gast an der Uni Erfurt. Im Fokus standen „Schwere Entscheidungen“.

Zusammen mit Dekan André Brodocz und Prodekan Till Talaulicar sowie vielen Studierenden und Mitarbeitern diskutierte ich über Einflussfaktoren und Herausforderungen im Bezug auf weitreichende Entscheidungen.

Weniger die Staatsschulden- oder Bankenkrise standen im Mittelpunkt. Am gestrigen Abend nahmen das Erfassen schwerer Entscheidungen, Einflussfaktoren auf  Entscheidungsprozesse und die folgenden Ergebnisse eine zentrale Rolle ein. Einblicke in meine Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter, die Arbeit der Bundestagsfraktionen, persönliche Empfindungen in Entscheidungsprozessen, Entscheidungsparameter aber auch der Umgang mit Stress-Situationen werden in anderen Veranstaltungen meist nicht thematisiert.

Für mich ein außergewöhnlicher Termin. Vielen Dank an das Dekanat der Staatswissenschaftlichen Fakultät für die Einladung.