DSC_0015Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Christoph Matschie, Landesvorsitzender der Thüringer SPD, habe ich heutig die Mannschaft für den Bundestagswahlkampf vorgestellt.

Der SPD-Landesvorstand hat mich einstimmig für Platz eins der Landesliste zur Bundestagswahl nominiert. Iris Gleicke und Steffen-Claudio Lemme stehen auf den Plätzen zwei und drei der Thüringer Liste, die auf dem Landesparteitag am 16. März in Arnstadt gewählt werden soll.

Im kommenden Wahlkampf geht es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Wer voll arbeitet, muss auch so bezahlt werden, dass er davon leben kann. Deshalb will die SPD einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einführen. Und wir wollen eine Solidarrente für diejenigen, bei denen die Rente auch nach 30 Beitragsjahren nicht zum Auskommen reicht. Außerdem ist die SPD die einzige Partei mit einer realistischen Perspektive für die Ost-West-Angleichung bei den Renten. Wir werden den Weg zum einem einheitlichen Rentensystem einschlagen und eine stufenweise Angleichung des Rentenwertes bis 2020 erreichen.

Unsere Vorhaben sind alle gegenfinanziert. Unter meiner Verantwortung hat die SPD ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das die Grundlage für unser Regierungsprogramm bildet. Wir wollen den Spitzensteuersatz für Jahreseinkommen über 100.000 Euro (bei Eheleuten 200.000 Euro) auf 49 Prozent anheben. Diejenigen mit sehr hohen Einkommen müssen sich stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls in unserem Land beteiligen. Für Zins- und Kapitalerträge soll die Abgeltungssteuer von zurzeit 25 Prozent auf 32 Prozent steigen, unter Beibehaltung des jetzigen Freibetrages. Klientel-Geschenke wie den von der Merkel-Regierung gesenkten Mehrwertsteuersatz für Hotels werden wir rückgängig machen. Eine Finanzierung des Staates über neue Schulden lehnen wir ab. Mit unserem Programm halten wir die Schuldenbremse im Grundgesetz strikt ein.

Ich bin überzeugt, dass die SPD in Thüringen Wahlkreise direkt gewinnen kann. Es geht um die Auseinandersetzung mit den Kandidaten der CDU – das wird eng, ist aber machbar.

Bild 008kHeute empfing ich mit meinen beiden Kollegen Iris Gleicke und Steffen-Claudio Lemme Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Thüringen. Im Sitzungsraum des Finanzausschusses hatten wir eine intensive Diskussion über Themen wie Rente, Löhne und Steuern.

Passend zur Räumlichkeit ging es viel um finanzielle Details. Dazu erläuterte ich, dass die größte Subvention im Bundeshaushalt überhaupt nicht auftaucht – der fehlende Mindestlohn. Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro würde die Aufstockung von Niedriglöhnen bei Vollbeschäftigung beenden und zugleich den Staatshaushalt um 7 Milliarden Euro entlasten.

Reine Einsparmaßnahmen reichen allerdings nicht. Der Bundeshaushalt ist schon jetzt ein abgenagter Knochen. Ein Grund für diese Situation sind die Rettungsaktionen für Banken in den vergangenen Jahren. Diese waren notwendig, um Vermögen zu sichern. Jetzt ist es an der Zeit, von denen, deren Vermögen wir gesichert haben, einen finanziellen Beitrag zu fordern, um den Handlungsspielraum des Staates zu vergrößern. Deshalb wollen wir als SPD eine Vermögenssteuer in Deutschland.

Bei einem gemeinsamen Abendessen mit unseren Gästen hatte ich die Gelegenheit zu persönlicheren Gesprächen mit einigen aus der Gruppe. Bald sehen wir uns in Thüringen wieder – die nächsten Treffen im Wahlkreis stehen bereits fest.

Anlässlich der heutigen Plenardebatte zur Mietpreisentwicklung und zu bezahlbarem Wohnraum in Deutschland erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider:

„Wohnen in Deutschland muss bezahlbar sein. Viele Mieterinnen und Mieter müssen wegen explodierender Mietpreise ihre Stadtviertel verlassen und in die Randbezirke ziehen. Aus diesem Grund wollen wir unter anderem, dass Mieterhöhungen künftig höchstens um fünfzehn Prozent alle vier Jahre möglich sind. Bei Wiedervermietungen von Wohnraum soll die vorherigen Miete um maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden dürfen.

Auch in Thüringen kommt es beispielsweise in Jena, Erfurt, Weimar und Ilmenau bei Neuvermietungen zu deutlichen Mietsteigerungen. Diese belaufen sich nach Informationen des Mieterbundes auf bis zu 30 Prozent. Solchen Erhöhungen muss ein Riegel vorgeschoben werden. Die Mietpreisbremse der SPD ist also auch für Thüringer Städte ein sinnvolles Mittel zur Verhinderung von Mietwucher.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung muss die Regelungen ihres mieterfeindlichen Mietrechtsänderungsgesetzes rückgängig machen. Sie löst damit nicht die Verdrängung von Bewohnern aus ihren angestammten Stadtteilen, sondern nimmt diese Entwicklung bewusst in Kauf. Die Nöte der Mieterinnen und Mieter sind CDU/CSU und FDP egal.

Zusätzlich zur Begrenzung von Mieten brauchen wir in Deutschland genügend Sozialwohnungen, die vielerorts bereits fehlen. Des­halb muss der Bund gemeinsam mit den Ländern auch künftig ausreichend finanzielle Mittel für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Zur Unterstützung von Menschen mit geringeren Einkommen muss außerdem der pauschalisierte Heizkostenzuschuss beim Wohngeld wieder eingeführt werden, den CDU/CSU und FDP im Jahr 2010 gestrichen hatten. Auch sozial Schwache müssen sich das Wohnen in den Innenstädten künftig noch leisten können.“

Bild 050 für HPHeute empfing ich fünf Schülerinnen der ARTemis Schüler-GmbH des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt. Die Gruppe nahm an der Internationalen Schülerfirmenmesse in Berlin teil und stellte in diesem Zusammenhang ihre im Kunstunterricht gefertigten Bilder vor. Diese verleihen sie nun an interessierte Einrichtungen.

Sehr gespannt war ich, die Bilder auch selber sehen zu können. Besonders beeindruckt hat mich das Engagement und die Eigenverantwortung mit der sie dieses Projekt betreiben. Während meiner Schulzeit habe ich mit Freunden in Erfurt eine eigene politische Zeitschrift herausgegeben. Diese Arbeit hat mir sehr viel Freude bereitet. So bin ich zur Politik gekommen.

Sichtlich spannend fanden es die Schülerinnen, mir  in kleiner Runde Fragen stellen zu können. Dabei interessierte sie vor allem, wie mein Alltag aussieht und wie viel Zeit ich für meine Abgeordnetentätigkeit aufbringen muss. Auch über die Arbeit und Willensbildung innerhalb der Fraktion wollten sie mehr erfahren. Überrascht schienen die Schülerinnen, als ich von der Fußballmannschaft des Bundestages berichtete, in der Kollegen unterschiedlicher Fraktionen einmal in der Woche dem Fußball frönen.

Treffen wie diese sind eine schöne Abwechslung im politischen Alltag. Nach manchmal anstrengenden Ausschusssitzungen, führen sie mir vor Augen, für wen ich Politik betreibe.

Nach der Präsidentschaftswahl in Zypern beginnen auch Verhandlungen über ein mögliches EU-Hilfspaket für das Land. „Zypern war eine Steueroase“, sagt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Hilfen könne es nur geben, wenn den anderen europäischen Staaten nicht länger mit Dumpingsteuersätzen die Grundlage entzogen wird, um Zypern zu helfen.

Christiane Kaess: Zypern könnte schon in ein paar Wochen Pleite sein, gut 17 Milliarden Euro benötigt der Mittelmeerstaat aus dem Europäischen Rettungsschirm. Ein Großteil davon soll an die angeschlagenen Banken fließen. Der konservative Wahlsieger Anastasiades will schnellstmöglich mit der EU verhandeln. Und ob das Land diese Hilfen bekommt, darüber entscheidet auch der Deutsche Bundestag. Viele Abgeordnete sehen es bisher nicht ein, Hilfen für die Steueroase Zypern zuzustimmen. Im Raum steht der Vorwurf, auf dem Inselstaat werde ausländisches Schwarzgeld gewaschen. – Am Telefon ist jetzt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag. Guten Morgen!

Carsten Schneider: Guten Morgen, ich grüße Sie.

Kaess: Herr Schneider, ist der Regierungswechsel jetzt der erhoffte Wandel im Euro-Krisenland Zypern?

Schneider: Ja es ist wahrscheinlich erst mal die Einsicht, dass sich in Zypern überhaupt was ändern muss. Der bisherige Präsident hat ja negiert, dass Zypern irgendeine Art von Problem hätte, obwohl seit Juni 2012 es relativ klar war und auch die Beamten auch verhandelt haben. Politische Führung ist jetzt da, von daher ist das auf jeden Fall ein Fortschritt.

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5OpNZ6o_Zy-fAZWxQ2vg5_9wrfhssS8sIByLVeTksok,Nt4XMr_9RfeL3b6mGGIQouRcXUE7tceD7FwGTwvDIpYObwohl die Euro-Krise die Schlagzeilen überlagert, gibt es andere Themen, die stärker angegangen werden müssen. Auf dem heutigen Bezirksverbandstag der IG BAU in Erfurt hatte ich die Gelegenheit, auf Bereiche wie die Alterssicherung, Löhne und – angesichts der neusten Skandale – den Missbrauch von Leiharbeit einzugehen.

In unserem umlagefinanzierten Rentensystem hängen die Altersbezüge maßgeblich von den gezahlten Löhnen ab. Und die müssen gerecht sein – gerade im Osten mit den niedrigen Durchschnittslöhnen haben wir Nachholbedarf. Aber generell muss gelten: Wenn jemand Vollzeit arbeiten geht, muss er von seinem Lohn leben können.

Deutschland braucht ohne Ausnahme den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn – und den gibt es nur mit der SPD in Regierungsverantwortung. Der Vorschlag der Union ist absolut ungenügend. Anders als ein wirklicher Mindestlohn verbietet die „Lohnuntergrenze“ keine Tarifabschlüsse unterhalb von 8,50 Euro. Man muss nicht sonderlich klug kalkulieren, um die Folgen abschätzen zu können. Auch vertraglich legitimierte Ausbeutung darf es nicht geben!

Der IG BAU und dem neuen Bezirksvorstand wünsche ich viel Erfolg bei der täglichen Arbeit und der Gewerkschaft viele neue Mitglieder. Deutschland braucht starke Gewerkschaften zur Vertretung der Arbeitnehmerschaft!

Anlässlich der heutigen Debatte zum Armuts- und Reichtumsbericht erklärt der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneter Carsten Schneider:

Mit ihrem geschönten Armuts- und Reichtumsbericht beweist die Bundesregierung einmal mehr, dass sie die sozialen Realitäten in Deutschland nicht wahrhaben will. Der ursprüngliche Bericht widersprach ihrer Meinung. Aber hier geht es nicht um Meinung, sondern um Fakten. Vier Millionen Menschen in unserem Land arbeiten für weniger als 7 Euro die Stunde. Das Vermögen ist zunehmend ungleicher verteilt. So besitzen die oberen zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens. Dagegen verfügen die unteren 50 Prozent lediglich über ein Prozent des Vermögens. Das ist die Realität.

Wenn aber die Politik nicht zur Realität passt, gibt es zwei Möglichkeiten: Man ändert die Politik oder leugnet die Realität. Die Bundesregierung hat sich für die zweite Variante entschieden. Anders lässt es sich nicht erklären, dass sie jegliche soziale Folgen der Ungleichverteilung einfach ausgeblendet.

Auch die Handlungsfähigkeit des Staates wird immer stärker eingeschränkt. Während sich das private Vermögen von 1992 bis 2012 auf 10 Billionen Euro mehr als verdoppelt hat, ist das Nettovermögen des deutschen Staates um 800 Milliarden Euro gesunken. Anstatt die Reichsten stärker an der Finanzierung staatlicher Aufgaben zu beteiligen, wird über eine lediglich freiwillige Vermögensabgabe diskutiert.

Unsere Gesellschaft driftet auseinander. Für immer mehr Menschen ist Chancengleichheit nur ein frommer Wunsch. Die SPD will diese Entwicklung umkehren und von denen, die dazu in der Lage sind, einen größeren Beitrag zum Gemeinwohl fordern, etwa indem wir die Vermögenssteuer wieder einführen. Die Einnahmen daraus werden wir unter anderem in bessere Bildung investieren.