„Ich bin erleichtert, dass Erfurt von den Standortschließungen verschont geblieben ist. Auch wenn das Wehrbereichskommando III aufgelöst wird, werden es künftig unter dem Strich 450 Dienstposten mehr am Erfurter Standort sein. Für die Stadt ist dies eine gute Nachricht. Die Bundeswehr spielt eine entscheidende Rolle als Wirtschaftsfaktor. Dienstleistungsbetriebe profitieren von den Ausgaben der Standorte und zahlen ihrerseits wiederum Gewerbesteuer an die Kommune. Die ist angesichts der angespannten Haushaltslage dringend auf diese Einnahmen angewiesen.“
Thüringenweit wird es künftig 30 Prozent weniger Dienstposten geben. Bisher zählen die Thüringer Standorte 9.000 Dienststellen; in Zukunft sollen es nur noch 6.300 Posten sein.
„In der Gesamtbetrachtung bedeuten diese Zahlen einen harten Einschnitt für Thüringen. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie die Ausgleichzahlungen genau aussehen werden, die Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière bereits angekündigt hat.“
„Denkbar aus meiner Sicht und noch verhandelbar in den derzeit laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2012 ist eine Rücknahme der Kürzungspläne bei der Städtebauförderung und eine Aufstockung der Mittel mindestens auf das Niveau von 2010 in Höhe von 610 Millionen Euro. Finanziert werden daraus Programme wie ‚Stadtumbau Ost‘, die für den Osten vor großer Bedeutung sind.“
https://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/11/450-presse.jpg320450Carsten Schneiderhttps://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/hp-cs-kasten_rot.pngCarsten Schneider2011-10-26 13:38:002013-02-25 19:13:57Carsten Schneider zur Entscheidung über die Bundeswehrstandorte
„Standortschließungen wären für Thüringen verheerend. Bereits bei der vorangegangenen Strukturreform der Bundeswehr hat der Osten Deutschlands große Opfer bringen müssen. Gerade in ländlichen Regionen sind die Bundeswehrstandorte fest verankert und gehören zu den größten Arbeitgebern. Sie genießen eine hohe Wertschätzung und haben besonders enge Verbindungen zu den Bürgerinnen und Bürgern. Insbesondere nach dem Aufheben der Wehrpflicht ist diese gesellschaftliche Verankerung von großer Bedeutung, denn die Standorte rekrutieren ihren Nachwuchs zu 80 Prozent aus den jeweiligen Regionen. Sollten Standorte nun geschlossen werden, würde die Bundeswehr unattraktiver und bekäme noch mehr Probleme bei ihrer Gewinnung von dringend benötigtem Nachwuchs.
Die Bundeswehr ist für Thüringen auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der Verlust der Standorte hätte gravierende negative Auswirkungen: Attraktive Beschäftigungschancen für junge Menschen würden wegbrechen. Außerdem würde die Kaufkraft sinken, was wiederum die Kommunen zu spüren bekämen. Darüber hinaus habe viele klein- und mittelständische Unternehmen in den zurückliegenden Jahren durch Aufträge der Bundeswehr zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise gesichert. Auch die Versorgung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbeschäftigten übernehmen überwiegend Betriebe aus den jeweiligen Regionen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Familien hängen von der Zukunft der Standorte ab. Die Liste ließe sich über den Einzelhandel und andere Dienstleister beliebig fortführen. Vor allem im ländlichen Raum würden Standortschließungen das Wirtschaftsgefüge gefährden.
In den vergangenen 20 Jahren wurden rund 600 Millionen Euro in die Thüringer Standorte investiert. Damit zählen sie zu den modernsten deutschlandweit und bieten den Soldatinnen und Soldaten sowie den zivilen Beschäftigten hervorragende Bedingungen. Deshalb fordern wir Bundesverteidigungsminister de Maizière nochmals auf, die Standorte in Thüringen zu erhalten“, erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider. „Er muss die existentielle Bedeutung der Bundeswehr vor allem für den Osten bei seiner Entscheidung über die Zukunft der Standorte unbedingt berücksichtigen.“
Hintergrundinformation:
Wie bisher bekannt wurde, sollen mit der Bundeswehrreform die Wehrbereichskommandos aufgelöst werden und am Erfurter Standort mindestens 250 Dienstposten und weitere 10 Prozent der zivilen Beschäftigten wegfallen. Beim Erfurter Wehrbereichskommando III sind derzeit 1.555 Soldaten stationiert und weitere 222 Zivilbeschäftigte tätig. Das Wehrbereichskommando III ist nicht nur für Thüringen von großer Relevanz, sondern hat auch eine tragende überregionale Funktion. Seit Oktober 2001 ist es für den Osten Deutschlands (außer Mecklenburg-Vorpommern) zuständig.
Im Kyffhäuserkreis stehen an den beiden Standorten, dem Logistikbataillon 131 in Bad Frankenhausen und dem Raketenartilleriebataillon 132 in Sondershausen, insgesamt etwa 2.000 Dienstposten und rund 150 Zivilbeschäftigte (Dienstposten in Bad Frankenhausen: 1.276, Zivilbeschäftigte: 104; Dienstposten in Sondershausen: ca. 800 und ca. 50 Zivilbeschäftigte) auf dem Spiel.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hier ist viel von „Vertrauen“ die Rede gewesen. Es ist richtig: Es geht nicht nur um das Vertrauen des Parlaments in die Regierung und ihre Aussagen, sondern auch um Vertrauen darauf, dass die Handlungen der Regierung in Europa zu einem Ziel führen, durchdacht sind und gemeinschaftlich angegangen werden. Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, dieses Vertrauen kann man nach der am gestrigen Nachmittag erfolgten Absage der Regierungserklärung nicht mehr haben.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Kollege Barthle und Kollege Kalb, Sie erwarten von uns, der Opposition, dass wir der Bundesregierung, die den Namen nicht wirklich verdient, den Rücken stärken, obwohl Sie selbst ihr permanent in den Rücken fallen. Das ist nicht wirklich Aufgabe der Opposition.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Wir haben gesagt: Wir stehen hier für ein wehrhaftes Europa. Wir haben dem Euro-Rettungsfonds trotz dieser Regierung zugestimmt, aber gesagt: Es muss klar sein, worüber wir abstimmen. Ich habe, wie der Kollege Schick, im Haushaltsausschuss und hier im Plenum an Herrn Schäuble die Fragen gerichtet: Gibt es eine Hebelung oder nicht? Denken Sie darüber nach, die Mittel zu hebeln? – Eine Hebelung bedeutet nicht, die Mittel nur zu effektivieren; das ist ein Euphemismus. Letztendlich bedeutet eine Hebelung, dass man, wie es der Kollege Claus gesagt hat, wieder ins Kasino geht. Denn eine CDO ist nichts anderes als eines dieser Produkte, die wie Massenvernichtungswaffen wirken. Da haben Sie, Herr Brüderle, gesagt: Auf gar keinen Fall! – Sie haben es geleugnet. Der Bundestag, die Öffentlichkeit und die Kollegen hatten den Eindruck, das alles gebe es gar nicht. Währenddessen ist auf der IWF-Jahrestagung insgeheim darüber verhandelt worden. Das ist der eigentliche Skandal, meine Damen und Herren!
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Die Frage ist doch: Reicht das Volumen von insgesamt 440 Milliarden Euro aus, um überzeugende Signale an die Finanzmärkte zu geben? Die klare Antwort lautet: So, wie es ist, nein. – Das haben wir schon von Anfang an gesagt. Sie haben doch nur, damit Sie noch halbwegs eine Mehrheit in dieser Stümperkoalition zusammenbekommen, nichts mehr gesagt.
(Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Sie haben das durch den Bundestag gepeitscht, ohne darauf einzugehen, dass Sie schon über eine Hebelung, über eine Risikoausweitung der deutschen Haftung verhandelt haben. Es darf nicht sein, dass diese Diskussion nur im Haushaltsausschuss unter ferner liefen, fernab der Öffentlichkeit, geführt wird, sondern es muss so sein, dass die entsprechenden Entscheidungen hier im Bundestag getroffen werden.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Es ist vollkommen klar, dass, wenn Sie ein Volumen in fünffacher Höhe der Fondsmittel generieren wollen, damit auch ein höheres Risiko einhergeht. Das wird Ihnen auch jeder Ökonom sagen. Ich würde gerne das eine oder andere Instrument bewerten, aber uns liegt dazu bis heute noch nichts vor. Das ist der wahre Skandal. Bis heute hat Herr Schäuble nichts weiter dazu gesagt, als dass es Verhandlungen gibt. Das ist nicht akzeptabel. Das ist nicht überzeugend und führt zu weiterer Verunsicherung.
Für uns stellt sich jetzt die Frage: Stimmen wir den Richtlinien in der Fassung, wie sie uns seit gestern Mittag auf Deutsch vorliegen, heute in einer noch schnell einberufenen Sitzung zu? Die neuen Richtlinien liegen mir bislang nicht vor. Angeblich sollen sie noch kommen. Bei dem, was wir gestern bekommen haben, handelte es sich nur um einen Entwurf des Entwurfs.
(Zuruf von der SPD: Genau!)
Nun zu den Repogeschäften. Man wird gegenüber dieser Regierung bösgläubig. Man wird auch, wenn man all das sieht, gegenüber der EZB bösgläubig.
(Dr. Michael Meister (CDU/CSU): Wir werden nur bei Carsten Schneider bösgläubig!)
Warum kann die EZB Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt kaufen? Weil es in den Verträgen nicht ausdrücklich verboten wurde. Deswegen schauen wir uns ganz genau an, was in diesen Richtlinien steht. Jetzt kann das Finanzministerium hundertmal sagen, man wolle nur für Liquiditätsgeschäfte zusätzliche Ausleihungen ermöglichen. Rechtlich verboten ist es allerdings nicht, auch in anderen Fällen zu hebeln. Das ist der entscheidende Punkt.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
So wie Sie hier die ganze Zeit das Parlament, die Öffentlichkeit und die eigene Koalition an der Nase herumführen, tun Sie es auch in diesem Punkt. Deswegen sagen wir: Nur wenn das klargestellt ist, nur wenn der Bundestag darüber entscheidet und abstimmt, nur dann ist es möglich, die Tragweite wirklich zu begreifen und auch die Öffentlichkeit angesichts all dieser Milliardensummen halbwegs aufzuklären und mitzunehmen. Das ist ja sowieso schon schwer genug. Dieses Signal muss also vom Bundestag ausgehen. Deswegen stimmen wir dem Antrag der Grünen zu.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Carsten Schneider ist als haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion wiedergewählt worden. Sowohl die Arbeitsgruppe Haushalt als auch die SPD-Bundestagsfraktion sprachen ihm jeweils einstimmig ihr Vertrauen aus.
„Ich freue mich über das Vertrauen, dass meine Kolleginnen und Kollegen mir erneut entgegengebracht haben. Als Sprecher werde ich mich dafür einsetzen, dass die Haushaltskonsolidierung stärker vorangetrieben wird, weil solide Finanzen die Voraussetzung für einen handlungsfähigen Staat sind“, sagt Schneider.
„Für das kommenden Jahr plant die Bundesregierung eine Nettokreditaufnahme von 27,2 Milliarden Euro und damit deutlich mehr Schulden als notwendig. Zusätzliche Steuereinnahmen und gesunkene Ausgaben infolge der positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt nutzt sie nicht, um die Neuverschuldung auf rund 20 Milliarden Euro zu senken.“
„Die SPD hat Anfang September ihre Vorschläge vorgelegt, um den Haushalt zu konsolidieren und sich zusätzlich finanzielle Spielräume zu eröffnen, um künftig vor allem in bessere Bildung zu investieren. So könnte der Staat durch eine moderate Erhöhung der Steuerbelastung für sehr hohe Einkommen und Vermögen mehr Geld einnehmen.“
„Die laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2012 bieten die Gelegenheit, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Besonders am Herzen liegen mir dabei die Interessen Thüringens und der ostdeutschen Bundesländer insgesamt. So müssen auch weiterhin Investitionen mit Mitteln für die regionale Wirtschaftsförderung möglich sein. Schließlich fließen 85 Prozent und damit der überwiegende Teil davon in den Osten. Allerdings will die Koalition aus CDU/CSU und FDP an dieser Stelle kürzen.“
Carsten Schneider ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2005 haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
Unter diesem Motto lud die SPD-Fraktion des Erfurter Stadtrates am Montag 17. Oktober 2011 in den Festsaal des Rathauses zum Jubiläum: Vor 100 Jahren zogen zum ersten Mal zwei Sozialdemokraten in das Stadtparlament ein. Ihnen war die Eingemeindung von Ilversgehofen zugute gekommen – ein Industriegebiet, in dem hauptsächlich Arbeiterfamilien lebten.
„Der Anfang einer Vertretung der Arbeiterschaft auf dem Rathause ist gemacht…“. Mit einem Zitat aus der damaligen Parteizeitung „Tribüne“ begann der Berliner Historiker Jürgen Schmidt seinen Festvortrag zur Geschichte der Erfurter Sozialdemokratie, die von Höhen und Tiefen durchwachsen war – aber heute aus der hiesigen Kommunalpolitik nicht mehr wegzudenken ist.
Mit der Aufhebung der Bismarck’schen Sozialistengesetze und dem Erfurter Parteitag 1891 begann für die Sozialdemokratie der große Aufstieg. Vor allem nach 1900 stiegen auch im bürgerlich geprägten Erfurt die Mitgliederzahlen und Wählerstimmen stark an, eine Entwicklung, die 1912 in der Erlangung eines Reichstagsmandats mündete. Die Arbeiterbewegung brachte mit ihrem kulturellen, sportlichen und politischen Angebot der einfachen Bevölkerung neue Partizipationsmöglichkeiten. Bis dato hatte die Arbeiterschaft an massiver Benachteiligung und gar Ausgrenzung aus dem gesellschaftlichen Leben gelitten. Aber auch mit dem Aufschwung der Arbeiterbewegung waren nicht alle Schwierigkeiten beseitigt: Vielen Zuwanderern, die dem Arbeitermilieu angehörten, war das Wahlrecht mangels preußischer Staatsbürgerschaft verwehrt. Und selbst die Mobilisierung der Wahlberechtigten war schwierig: Da werktags gewählt wurde, mussten viele Arbeiter ihre Mittagspause opfern und kamen aufgrund von langen Warteschlagen nicht mal dann zum Zuge… Das Dreiklassenwahlrecht, das den reicheren Schichten mehr Stimmgewicht einräumte, und der Zwang zur öffentlichen Stimmabgabe taten ihr Übriges, um den Einfluss der Arbeiterschaft möglichst gering zu halten. Die Dominanz des Bürgertums sollte noch lange nachwirken.
Die derzeitige Mehrheit der Sozialdemokraten im Erfurter Stadtrat ist deswegen umso erfreulicher. Noch 2004 – als auch ich in den Stadtrat einzog – sah es für die SPD nicht gut aus. Doch schon zwei Jahre später wurde mit Andreas Bausewein ein Sozialdemokrat Oberbürgermeister unserer Stadt. Er selbst erinnerte in einem Grußwort an den mühsamen (Wieder-)Aufbau der Partei nach der Wende und an die vielen Errungenschaften, die wir seitdem gemeinsam erzielten: Die drastische Senkung der Arbeitslosenquote von etwa 20 Prozent auf 9,5 Prozent, die Reduzierung der Verschuldung innerhalb der letzten paar Jahre oder auch der Neubau des Nordbades sind nur einige Stichworte…
Nach einem Abschlusswort des Fraktionsvorsitzenden Frank Warnecke begaben sich die Gäste bei Speis und Trank in den gemütlichen Teil des Festabends.
https://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/07/wappen_hp.jpg761640Carsten Schneiderhttps://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/hp-cs-kasten_rot.pngCarsten Schneider2011-10-18 08:16:002012-07-17 16:11:22„100 Jahre Rote im Erfurter Rathaus“
Im Rahmen der „Woche der SPD“ fand am 14. Oktober 2011 ein Freundschaftsspiel zwischen einer „SPD-Auswahl“ und Journalisten der Thüringer Allgemeine statt.
Wie auch im wahren Leben standen sich bei dem Match Politiker und Journalisten gegenüber, diesmal vor dem Hintergrund eines Fußballfreundschaftsspiels.
Die Lokalmatadoren der Politik wurden von Oberbürgermeister Andreas Bausewein auf das Feld geführt. Auf Seiten der Presse schritten Dirk Löhr und Marco Alles voran. Vor dem Anstoß gab es ein kleines Rahmenprogramm durch Mitglieder des Karneval Club Braugold. Es entwickelte sich anschließend ein fast ausgeglichenes Match, mit kleinen Vorteilen für die schreibende Zunft.
Dem 2:0 folgte postwendend das 2:1. Der Halbzeitstand von 3:1 ließ die Hoffnung der Politiker keimen. Nachdem einige Wechsel bei den Journalisten vorgenommen wurden, stellte sich eine gewisse Einseitigkeit in der Partie zugunsten der TA ein. So schnellte das Ergebnis auf 8:1 herauf. Aber der Kampfgeist der „Roten“ wurde mit dem letzten Tor zum Endstand von 8:2 ein „wenig belohnt“.
Am Ende gewann jedoch verdient der Bessere. Alle sehen nun dem ausgemachten Rückspiel im Sommer 2012 mit Spannung entgegen.
So lautete der Titel, unter dem ich gemeinsam mit 200 Erfurter Bürgerinnen und Bürgern am 13. Oktober auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen mit Joachim Gauck über gesellschaftspolitische Themen diskutierte. In einem Grußwort erinnerte der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein daran, wie im Kaisersaal vor 120 Jahren eines der ersten Parteiprogramme der SPD verabschiedet wurde. Hier fand nach Ende der Verfolgung durch die Bismarck’schen Sozialistengesetze ein Aufbruch der deutschen Sozialdemokratie hin zu neu gestaltender Beteiligung am gesellschaftspolitischen Geschehen statt.
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht…“, so lauten die ersten beiden Zeilen eines berühmten Gedichts von Heinrich Heine aus dem Jahr 1843. Joachim Gauck, der vor einem Jahr mit seiner überparteilichen Kandidatur für die Bundespräsidentschaft eine Welle der Sympathie und Euphorie auslöste, möchte diesen Satz nicht unterschreiben. „Es wird besser werden“, prophezeit er. Gauck bezeichnet sich als Realist und äußert dennoch optimistische Gedanken: Er lobt das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger, das ihn ein wenig über die sinkende Wahlbeteiligung der letzten Jahre hinwegtröstet. Auch die Entwicklung der Piratenpartei, die kürzlich in das Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen ist, bezeichnet er als „sehr interessant“ und vielversprechend für unsere Demokratie. Kleine Details wie diese geben Hinweise darauf, dass viele Bürgerinnen und Bürger „aufgewacht“ sind – sich beteiligen wollen, mitwirken und mitgestalten. Allerdings warnt er vor dem Rest: Gauck hat – wie Millionen weitere Bürgerinnen und Bürger – eine lange Zeit der Unterdrückung miterlebt. Angesichts der historischen Erfahrungen aus DDR-Zeiten empfindet er es als besonders unverständlich, wenn sich ein Teil der Deutschen immer noch einen „wohlwollenden Fürsten“ wünscht, der ihnen zwar Gutes will, aber über den Weg, den die Gesellschaft geht, allein entscheidet.
Im Verlauf des Abends sprachen wir auch über aktuelle Fragen: Über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und den Umgang mit insolvent gehenden Banken oder Staaten kamen wir schließlich zu einem Thema, in dem sich Joachim Gauck besonders gut auskennt: Vor einigen Tagen hat der Bundestag eine Neunovellierung des Stasi-Unterlagengesetzes mit den Stimmen der schwarz-gelben Koalition verabschiedet. Die darin vorgesehene Versetzung von 45 ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in andere Behörden kritisiert Gauck scharf. Er hatte als erster Leiter jener Behörde diese Mitarbeiter überhaupt erst eingestellt: „Ich brauchte diese Leute. Die kannten sich aus, sie konnten mir helfen, Akten zu finden und zu verstehen.“
Joachim Gauck ist aufgrund seiner persönlichen Vergangenheit ein eindrucksvoller Mann, der ungeachtet seiner 71 Jahre in lebendiger Art und Weise an gesellschaftspolitischen Diskussionen teilnimmt und immer wieder die Rolle eines überparteilichen, demokratischen Korrektivs einnimmt. Ich habe mich sehr gefreut, in Erfurt mit ihm über seine Vorstellungen diskutieren zu können.
Meistens muss ich Antworten auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger finden. Die „Erfurter Hauptstadtgespräche“ sind eine Gesprächsreihe des Landesbüros Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung, bei der ich einmal die Fragen stelle. Regelmäßig lade ich Prominente aus Politik und Gesellschaft zu uns nach Erfurt ein, um über aktuelle Themen zu diskutieren und den Erfurter Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
https://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/07/gauck_IV_hp.jpg00Carsten Schneiderhttps://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/hp-cs-kasten_rot.pngCarsten Schneider2011-10-14 08:51:002012-07-17 16:11:20„Denk ich an Deutschland…“
Seit dem 9. März 2011 ist die AG 60plus in Erfurt wieder aktiv. Der Arbeitsgemeinschaft 60 Plus gehören automatisch alle SPD Mitglieder ab dem 60. Lebensjahr an. In Erfurt sind das derzeit 134 Mitglieder.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die Interessen der Älteren innerhalb und außerhalb der SPD zu vertreten, das Engagement der Älteren zu fördern und Menschen für die sozialdemokratische Programmatik zu gewinnen. Mir ist es wichtig, die Meinungen, Sorgen und Nöte dieser Generation in meine Arbeit einfließen zu lassen. Sehr gern nahm ich die Einladung zur Mitgliederversammlung der Erfurter AG 60 Plus in den Andreaskavalier am 12. Oktober an. Natürlich stand neben der Gesundheitspolitik auch die aktuelle Finanzkrise im Vordergrund. Die Diskussion hat mir aber auch gezeigt, dass die SPD mit dem neuen Finanzkonzept, welches auf dem Bundesparteitag im Dezember beschlossen werden soll, auf dem richtigen Weg ist und die breite Unterstützung der Genossen vor Ort hat. Ich danke Jürgen Luther und seinem Vorstand für die Einladung und komme sehr gerne wieder!
https://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/07/60plus_hp.jpg480640Carsten Schneiderhttps://www.carsten-schneider.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/hp-cs-kasten_rot.pngCarsten Schneider2011-10-13 10:50:002012-07-17 16:11:20Zu Gast bei der AG 60plus
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