Der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider hat die Sorge geäußert, dass das Erfolgsmodell der EU an wirtschaftlichen Fragen zerbrechen könnte. Deshalb stimmten die Sozialdemokraten den Hilfen für Irland zu. Klug wäre es auch gewesen, wenn Portugal bereits den finanziellen Rettungsschirm der EU in Anspruch genommen hätte.

Friedbert Meurer: Im Deutschen Bundestag haben gestern Abend alle Fraktionen des Parlaments im Haushaltsausschuss dem Plan ihre Zustimmung erteilt. Der Republik Irland sollen mit Unterstützung Deutschlands insgesamt 85 Milliarden Euro an Krediten angeboten werden, um die Insel aus ihrer Schuldenkrise herauszuholen. Umfragen zufolge ist im Land die Stimmung allerdings ganz anders verteilt als im Bundestag. Viele Deutsche glauben, wir würden hier als Zahlmeister missbraucht. Das Argument der Politik und der Experten dagegen lautet, es geht um den Euro und von dem profitiere doch gerade Export-Europameister Deutschland.

Mitglied im Haushaltsausschuss ist für die SPD als haushaltspolitischer Sprecher Carsten Schneider, und mit ihm sind wir jetzt in Berlin verbunden. Guten Tag, Herr Schneider.

Carsten Schneider: Hallo, Herr Meurer.

Meurer: Wenn Sie als Abgeordneter in Ihrem Wahlkreis in Erfurt die Frage beantworten sollen, warum stimmt ihr für so viel Geld für Irland, was sagen Sie dann?

Schneider: Ja, weil wir in der gesamten Euro-Zone eine sehr schwierige Situation haben mit den Refinanzierungen der Staaten, der Schuldenfinanzierung, und die Frage steht, ob die Euro-Zone und die Mitgliedsstaaten, also Irland, Griechenland, dauerhaft noch ohne unsere Bürgschaften in der Lage sind, am leben zu bleiben. Wenn das nicht der Fall sein sollte, bedeutet das ein Ausstieg aus der Europäischen Union, und ich habe die Sorge, dass dieses Erfolgsmodell, dieses vor allen Dingen friedliche Erfolgsmodell an dieser wirtschaftlichen Frage zerbrechen könnte mit auch ungeahnten Folgen für unsere Ökonomie, und deswegen stimmen wir den Hilfen, den Krediten für Irland zu.

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„CDU/CSU und FDP haben wieder eine Chance vertan, die Kommunen auf eine finanziell solidere Basis zu stellen. Einen entsprechenden SPD-Antrag ‚Perspektiven für Kommunen‘ hat die Koalition heute im Deutschen Bundestag abgelehnt“, kritisiert Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar, die Bundesregierung für ihre Haltung zur Gewerbesteuer.

„Weil die Sozialausgaben der Kommunen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind, sollte der Bund die Städte und Gemeinden zumindest anteilig entlasten. Für den Bundeshaushalt 2011 haben CDU/CSU und FDP eine höhere Beteiligung des Bundes an den Ausgaben für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung abgelehnt. Deshalb haben wir die Forderung erneut in unseren Antrag aufgenommen“, erklärt Schneider.

„Außerdem muss die Gewerbesteuer ausgebaut und stabilisiert werden. Für die SPD ist sie nicht verhandelbar. Nach wir vor ist die Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen. Selbst im Krisenjahr 2009 lag ihr Aufkommen immer noch über 11 Milliarden Euro über dem von 1995“, rechnet Schneider vor.

CDU/CSU und FDP wollen den Kommunen in einem ersten Schritt ein Aufschlagrecht auf die Einkommens- und die Körperschaftssteuer zubilligen.

„Damit käme es zu einem Dumpingwettbewerb um niedrige Steuersätze zwischen den Kommunen. Zusätzlich würde sich die Steuerlast von den Unternahmen auf die Bürgerinnen und Bürger verlagern und es käme faktisch zu Steuererhöhungen durch die Hintertür. Außerdem ist die Körperschaftssteuer viel schwankungsanfälliger“, entgegnet Schneider dem Vorwurf, die Gewerbesteuer sei zu konjunkturanfällig. „Deshalb hatte man die Hebesatz-Idee bereits in der vorangegangenen Gemeindereformkommission als untauglich verworfen.“

„Getrieben von der FDP will die Bundesregierung am Ende nichts anderes als die Gewerbesteuer abschaffen. Das wird die SPD nicht mitmachen und ist sich in diesem Punkt völlig einig mit den kommunalen Spitzenverbände“, stellt Schneider klar.

„Wir wollen die Gewerbesteuer als Grundstein der Gemeindefinanzierung ausbauen, indem wir etwa die Selbstständigen einbeziehen. Warum zahlen Handwerk und Mittelstand längst Gewerbesteuer, Selbständige aber nicht?“, fragt Schneider.

Unter dem Motto „Für Vollbeschäftigung kämpfen – Für sichere und gesunde Arbeit“ stand die heutige Betriebs- und Personalrätekonferenz der SPD-Bundestagsfraktion. Auf Einladung von Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar, nahm unter anderen Betriebsrat Thomas Holzapfel von den Stadtwerken Erfurt an der Konferenz teil.

„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben einen erheblichen Anteil am aktuellen Wirtschaftsaufschwung. Sie waren in der Krise bereit, Abstriche an ihren Einkommen hinzunehmen. Auch die besonnene und unermüdliche Arbeit der Betriebs- und Personalräte hat dazu beigetragen, dass Deutschland heute im Vergleich zu anderen Ländern so gut dasteht“, sagt Schneider.

„Mir reicht es jedoch nicht, dass Menschen irgendwelche Arbeit haben. Mein Ziel ist ‚Gute Arbeit‘. Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter müssen einen gesetzlichen Mindestlohn erhalten und unter besseren Bedingungen arbeiten als dies momentan leider noch immer der Fall ist“, so Schneider weiter.

„Sachgrundlose Befristungen und ein Aufweichen des Jugendarbeitsschutzes etwa halte ich für völlig falsch. Aber CDU/CSU und FDP fordern dies“, kritisiert Schneider.

„Aus meiner Sicht hat die heutige Konferenz hat einen wichtigen Impuls für die weitere Zusammenarbeit von SPD und den Betriebs- bzw. Personalräten gegeben. Zentral ist dabei zum Beispiel das Thema der psychischen Belastungen im Berufsleben. Mittlerweile führen daraus resultierende Erkrankungen zu den längsten Fehlzeiten im Job überhaupt. Die Folgekosten betragen mittlerweile 10 Milliarden Euro im Jahr“, rechnet Schneider vor.

„Auch für die Betriebe in Thüringen ist es wichtig, die Ursachen von psychischen Erkrankungen aufzudecken und Strategien für wirksames Gesundheitsmanagement zu entwickeln“, so Schneider.

Carsten Schneider, SPD-Haushaltsexperte, wirft der Regierung vor, bei der Etatplanung 2011 getäuscht und getrickst zu haben.

Das Parlament: Herr Schneider, der Bundestag hat am vergangenen Freitag den Haushalt 2011 verabschiedet. Es ist bei den parlamentarischen Beratungen gelungen, die Neuverschuldung von 57,5 Milliarden Euro auf 48,4 Milliarden Euro zu senken. Ist das nicht ein schöner Erfolg?

Carsten Schneider: Es ist zumindest ein Erfolg der Bevölkerung Deutschlands, die dafür gesorgt hat, dass in den letzten Jahren keine Panik ausgebrochen ist. Auch die Konjunkturprogramme der Großen Koalition zeigen jetzt ihre Wirkung. Es ist jedoch auch klar, dass die jetzige Regierung an diesen Erfolgen nur einen geringen Anteil hat. Der Rückgang der Neuverschuldung berücksichtigt diese konjunkturellen Verbesserungen nicht. Es werden also mehr Schulden als nötig gemacht.

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Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor dieser Abstimmung gab es die Beschlussfassung zum Bundeshaushalt 2011. Dieser sieht für die kommunalen Finanzen gravierende Veränderungen vor. So gibt es Kürzungen im Bereich der Städtebauförderung. Änderungen ergeben sich aber auch durch die Brennelementesteuer, die gerade den Bundesrat passiert hat. Dies alles führt zu deutlichen Mindereinnahmen der Kommunen und der Länder in den nächsten Jahren. Für uns ist die Balance der Interessen von Ländern, Kommunen und des Bundes nicht mehr gegeben.

Aus diesem Grund sage ich Ihnen klipp und klar: Wir haben im Haushaltsausschuss des Bundestages einen Antrag zur Stärkung der kommunalen Finanzen eingebracht, der vorsieht, die Mittel zur Deckung der Kosten für die Unterkunft um 400 Millionen Euro zu erhöhen.

(Beifall bei der SPD)

Das geht auf unseren Beschluss vom März dieses Jahres zurück, der vorsieht, einen Rettungsschirm für die Kommunen aufzuspannen. Zudem haben wir beschlossen, das Ungleichgewicht zwischen finanziell starken und finanziell schwachen Kommunen durch eine stärkere Beteiligung des Bundes an den Kosten der Grundsicherung ? wir schlagen 300 Millionen Euro vor ?, die vor allem die sozial schwachen Kommunen belasten, zu beseitigen.

Weil Sie diesen Anträgen, die dazu dienen, die Kommunen gezielt zu entlasten und ihre Leistungsfähigkeit dauerhaft zu stabilisieren, nicht gefolgt sind, weisen wir den Einspruch des Bundesrates nicht zurück.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

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Zur heutigen Zustimmung des Bundesrates zum Haushaltsbegleitgesetz erklärt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:

Weiterhin drohen Kostensteigerungen für Verbraucher, trotz einhelliger Kritik der Stadtwerke und externer Sachverständiger am Wegfall der Steuerbegünstigung für Fernwärme. Damit hat die Länderkammer eine Möglichkeit ungenutzt verstrichen lassen, eine falsche Entscheidung zu korrigieren.

Der Bundesrat hätte heute einmal sein verfassungsmäßiges Recht gebrauchen und den Vermittlungsausschuss anrufen sollen. Aber dies hat unter anderem die CDU in Thüringen verhindert.

Zumindest haben die SPD-Minister im Thüringer Kabinett erreicht, dass die Landesregierung einem Entschließungsantrag zugestimmt hat.

Der Bundesregierung ist jetzt aufgefordert, die Fernwärme so schnell wie möglich steuerlich wieder zu entlasten. Einen entsprechenden Vorschlag zur Neuregelung des Energiesteuergesetzes hat die SPD bereits unterbreitet. CDU/CSU und FDP könnten also spätestens nach dem Wochenende mit ihrer Arbeit beginnen. Zumindest dies ist ein kleiner Erfolg.

Wenn der Bundesrat dem Gesetz heute nicht zugestimmt hätte, wäre das Eingeständnis einer Fehlentscheidung noch deutlicher zu Tage getreten. Schließlich hatten sogar Abgeordnete der Koalitionsfraktionen etwa im Umweltausschuss des Bundestages im Nachhinein zugestanden, falsch entschieden zu haben.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben die Haushaltswoche hinter uns. Die Debatten zum Haushalt 2011 wurden in unterschiedlicher Qualität und Intensität geführt. Wir führen die Debatten vor dem Hintergrund einer kritischen Situation auf den internationalen Finanzmärkten. Der Brand ist noch nicht gänzlich gelöscht und flackert immer wieder auf. Ein wichtiges Thema ist dabei die Staatsfinanzierung ? Stichwort: Irland ? in Europa. Darauf werde ich später noch eingehen.

Die Kernfrage ist, ob dieser erste schwarz-gelbe Haushalt und die Finanzplanung, die wir eben zur Kenntnis genommen haben, den Anforderungen, die das Grundgesetz mit der Schuldenbremse stellt, gerecht werden. Dabei sind auch die Verlautbarungen der Bundeskanzlerin auf europäischer Ebene von Bedeutung. Wir haben viel darüber debattiert, ob die Maßnahmen, die Sie getroffen haben, sozial gerecht und ausgewogen sind.

(Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU): Fragen Sie den Seeheimer Kreis, was der dazu sagt!)

Da muss ich Sie nicht weiter katholisch machen. Sie sind es nicht. Die Maßnahmen gehen eindeutig zulasten der Arbeitnehmer, der Arbeitslosen und der Rentner in diesem Land. Sie sparen zulasten der Zukunft. Sie lassen diejenigen, die die Krise verursacht haben, Spekulanten und Banken, vollkommen ungeschoren davonkommen. Das ist der große Fehler dieses Haushalts.

(Beifall bei der SPD)

Konsolidierung braucht ein gesellschaftliches Backing. Wir brauchen dazu die Unterstützung der Bevölkerung. Wir sehen in anderen Teilen Europas, wie kritisch die Situation sein kann. Die Unterstützung der Bevölkerung suchen Sie aber nicht. Sie haben vielmehr mit den Maßnahmen, was die Kürzungen im Sozialbereich betrifft, maßgeblich die Ideologie der FDP durchgesetzt. Wir tragen das nicht mit. Wir haben Anträge eingebracht, in denen wir klar dargelegt haben, wie wir die Schuldenbremse einhalten und wie wir für einen sozialen Ausgleich sorgen können. Das könnten wir durch die Einführung eines erhöhten Spitzensteuersatzes, die Einführung eines Mindestlohns und durch die Rücknahme der Steuergeschenke an Hoteliers und andere, die zu Beginn des Jahres hier im Deutschen Bundestag verabschiedet worden sind.

Ich will auf die Schuldenbremse zurückkommen. Der Bundestag nimmt das Budgetrecht als höchstes Recht des Parlamentes wahr. Ich habe in den letzten drei Monaten erlebt, dass die Koalitionsabgeordneten dieses Recht vollkommen aus der Hand gegeben haben. Der Bundestag ist aufgrund der nicht nachvollziehbaren Berechnungen des Finanzministeriums einer Selbstentmachtung einen weiteren Schritt entgegengegangen. Herzlichen Glückwunsch, FDP.

(Beifall bei der SPD – Otto Fricke (FDP): Gleichzeitig sagt ihr, wir haben zu viel geändert!)

Ich möchte zu dieser Frage, die ich wirklich für eine sehr grundsätzliche Frage halte ? es geht um die Gewaltenteilung zwischen Regierung und Parlament ? noch etwas sagen.

(Otto Fricke (FDP): Noch nie hat ein Parlament so viel geändert!)

Wir sehen hier kein selbstständiges Parlament mehr,

(Zurufe von der FDP: Oh!)

sondern wir stehen vor der Situation, dass Sie dem Bundestag Macht und die Fähigkeit, ein Gegengewicht zur Regierung zu bilden, entzogen haben. Sie haben das im Kern noch nicht einmal zur Kenntnis genommen.

(Bartholomäus Kalb (CDU/CSU): Erinnern Sie sich an das Jahr 2004!)

Wir werden zum Schluss namentlich abstimmen. Dem Berechnungsverfahren zur Schuldenbremse, die im Kern nichts anderes angibt als die maximale Höhe, die die Verschuldung erreichen darf, welches das Bundesfinanzministerium durchgeführt hat, trauen wir nicht. Sie alle können deshalb dem Bundesfinanzministerium das Vertrauen entziehen und haben heute die Gelegenheit, das Parlament zu stärken. Ich bin gespannt.

(Beifall bei der SPD)

Sie loben sich, Sie würden so stark konsolidieren.

(Otto Fricke (FDP): Sie kritisieren es ja!)

Zuerst war eine Kreditaufnahme von 80 Milliarden Euro geplant, jetzt liegt sie bei 50 Milliarden Euro. Ist das eigentlich Ihre Leistung, und ist das ausreichend? Ihre Leistung, Herr Fricke, ist es nicht. Das ist vielmehr konjunkturell bedingt. Es ist die Leistung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land und, mit Verlaub, zum Teil auch Ausfluss der Regierungspolitik ? ich erinnere an die Konjunkturprogramme ? der SPD.

(Beifall bei der SPD ? Otto Fricke (FDP): Und Helmut Schmidt! Vergessen Sie nicht Helmut Schmidt!)

? Dass Sie das nicht hören wollen, ist klar. Aber so viel zur Wahrheit.

Ich würde Ihnen empfehlen, einmal den Monatsbericht der Bundesbank vom November zu lesen. Normalerweise ist es so: Wenn Sie konjunkturell bedingte Mehreinnahmen haben, müssen Sie die zur dauerhaften Senkung der Kreditaufnahme nutzen. Das schreiben Sie im Übrigen ja auch den Griechen und einigen anderen ? ich meine, nicht zu Unrecht ? vor.

(Otto Fricke (FDP): Wir schreiben den Griechen gar nichts vor! Dieses wilhelminische Denken haben wir nicht!)

Was genau machen Sie aber? Dieser Haushaltsentwurf enthielt zu Beginn des Gesetzgebungsverfahrens eine höhere Kreditaufnahme. Die wird jetzt gesenkt. Konjunkturell bedingt ? also einfach dadurch, dass es besser läuft ? haben wir aber Mehreinnahmen von 11,2 Milliarden Euro bei Steuern und Zinsen bzw. Minderausgaben auf dem Gebiet des Arbeitsmarktes zu verzeichnen. Um wie viel sinkt jetzt die Kreditaufnahme? ? Um 9,1 Milliarden Euro. Sie, meine Damen und Herren, haben 2,1 Milliarden Euro während des Verfahrens verprasst. Das ist die Wahrheit.

(Beifall bei der SPD)

An dieser Stelle zitiere ich den Bundesbankbericht, der auch zum Thema Schuldenbremse sehr ausführlich ist:

Im Hinblick auf die neue Schuldenbremse ist kritisch zu beurteilen, dass offenbar bereits im ersten Jahr von einer konsequenten Umsetzung abgesehen wird.

Er führt weiter aus:

Da die krisenbedingten Belastungen für den Bundeshaushalt nun offenbar deutlich geringer ausfallen als befürchtet, ist der Ausgangswert und damit der Neuverschuldungsspielraum bis 2015 entsprechend niedriger anzusetzen.

Das tun Sie aber nicht. ? Weil es so profund ist, zitiere ich weiter:

Dadurch ergeben sich für die kommenden Jahre höhere Verschuldungsspielräume

? das ist die Kritik der SPD, die von der Bundesbank hier bestätigt wird, meine Damen und Herren ?,

bei deren Ausnutzung die notwendige Konsolidierung ? wie so oft ? in guten Zeiten auf künftige Jahre verschoben würde.

Meine Damen und Herren, Das ist Fakt, das beschließen Sie hier im Bundestag in zwei Stunden. Das geht vollkommen fehl. Man kann sich nicht in Europa als Schulmeister aufführen und zu Hause die Hausaufgaben nicht machen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Otto Fricke (FDP): Wir führen uns nicht als Schulmeister auf!)

Ich zitiere weiter aus dem Bundesbankbericht:

Die klar dokumentierte Regelintention der neuen Schuldenbremse, die in der Währungsunion derzeit auch für andere Länder als Vorbild zur Sicherung tragfähiger Staatsfinanzen angesehen wird, würde damit gleich bei der ersten Anwendung in bedenklicher Weise übergangen und das Vertrauen in die langfristige Wirksamkeit der Reform entsprechend untergraben.

Meine Damen und Herren, das ist eine klassische Sechs für Ihre Finanzpolitik. Die taugt nichts, sie ist unsolide und unsozial.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

Was hat der Herr Finanzminister in Bezug auf andere politische Fragen gemacht? Es gab viele Ankündigungen und kaum Ergebnisse. Was ist mit der Mehrwertsteuerreform? Es wurden eine Kommission eingesetzt und der Koalitionsausschuss damit befasst. Die brachten das Ergebnis: Darüber soll nicht entschieden werden. Bei der Gemeindefinanzreform kann er sich gegen die FDP nicht durchsetzen.

(Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Zum Glück!)

Zusammenfassend stelle ich fest: Sie haben keinerlei Antworten.

Erwähnen muss ich noch den Punkt des systemischen Risikos der Landesbanken. Auf uns bzw. die Länder rollt ein mächtiger Tornado zu. Sie jedoch erwecken nicht mal den Anschein eines Versuchs, zu einem Gespräch einzuladen ? außer zu dem Kaffekränzchen, das Sie hatten ?, um hier eine Neuordnung zu schaffen. Denn es ist natürlich Aufgabe des Bundes, zumindest die Gesprächsführung in die Hand zu nehmen und die Betreffenden zu zwingen, ihre Probleme offen darzulegen. Dagegen ist Irland gar nichts. Auch da passiert nichts.

Wenn ich das alles unterm Strich nach einjähriger Arbeit, Herr Bundesfinanzminister, zusammenfasse, muss ich sagen, dass Sie den Ansprüchen, die Sie an sich selbst gestellt hatten und die in der Öffentlichkeit formuliert wurden, nicht gerecht werden. Im Gegenteil, Sie sind ein schwacher Finanzminister. Sie haben in wesentlichen Punkten versagt.

(Beifall bei der SPD)

Nur so kann ich mir erklären, warum die Bundeskanzlerin so kräftig an Ihnen festhält, denn was kann einem Kabinettschef Besseres passieren als ein Finanzminister, der keinen Ärger macht, sondern alles mehr oder weniger durchwinkt.

(Otto Fricke (FDP): Ach, Steinbrück hat keinen Ärger gemacht?)

Ich will aber noch zu dem zweiten Punkt, der uns bewegt, kommen, nämlich Irland bzw. die europäische Krise. Die Situation dort ist sehr kritisch. Sie haben uns im Mai ? im Rahmen einer Tröpfchentaktik ? erst das Problem Griechenland auf den Tisch gelegt. Dann haben Sie uns den Rettungsschirm vorgelegt, von dem Sie nicht wussten, dass er verabschiedet werden sollte. Frau Merkel, Sie sind nach Brüssel geflogen und sind überrascht worden. Dort ist ein Rettungsschirm über 750 Milliarden Euro verabschiedet worden; der entsprechende Gesetzentwurf zum Rettungspaket wurde dann hier in den Bundestag eingebracht. Die Kernaussage war: Die Summe ist so groß, und der Rettungsschirm wirkt allein dadurch so abschreckend, dass er nie in Anspruch genommen wird.

(Otto Fricke (FDP): Wer hat das gesagt? – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Danckert (SPD): Sie müssen zuhören!)

? Das war die Aussage der Bundesregierung.

Jetzt stelle ich fest: Genau das passiert nicht. Die Abschreckung hat nicht funktioniert. Sie werden nächste Woche kommen und sagen: Irland braucht Geld. Wie wir uns verhalten werden, hängt davon ab, welche Konditionen Sie dort ausgehandelt haben werden. Die Fragen sind: Werden die Finanzmärkte gezähmt? Wer zahlt eigentlich die Zeche für die Krise? Ist unlauterer Steuerwettbewerb in der Europäischen Union weiterhin Konsens? Es bleibt also festzuhalten, dass dieser große Schirm, die Macht der großen Zahlen, an dessen Zustandekommen Sie nur gering beteiligt waren, dann aber letztendlich hier mit einer Woche Beratungszeit durchgepeitscht haben, nicht funktioniert hat.

Deswegen, meine Damen und Herren von der Bundesregierung, Herr Finanzminister, gilt: Sie sind und bleiben Getriebene und Gehetzte der Märkte. Wir haben nicht das Primat der Politik, im Gegenteil. Auch wenn die Bundeskanzlerin das am Mittwoch behauptet hat, ist es de facto nicht so. Jede neue Ausweitung der Spreads, jede Ausweitung der Zinsspanne, führt zu Verunsicherung.

(Otto Fricke (FDP): Da siehst du mal, wohin uns elf Jahre SPD gebracht haben!)

Es hilft nichts ? ich weiß, dass Ihnen das wehtut, Herr Fricke ?,

(Otto Fricke (FDP): Nein, ich bin traurig über die SPD!)

hier immer wieder mit der Tröpfchentaktik zu kommen. Das wird zu keiner Beruhigung führen, weil nach Irland Portugal folgen wird. Das ist vollkommen klar. Danach wird man sich die Nächsten herausbrechen.

(Otto Fricke (FDP): Wissen Sie das?)

Es werden Spanien oder Italien sein. Die FAZ spekuliert darüber. Damit ist vollkommen klar: Dieser Schirm wird nicht ausreichen.

(Otto Fricke (FDP): Haben Sie darüber Kenntnisse?)

Deswegen ist es so, dass Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, bei der Regulierung der internationalen Finanzmärkte versagt haben. Nichts ist in Seoul durchgesetzt worden: keine Finanztransaktionsteuer auf europäischer Ebene, keine stärkere Bankenaufsicht. Es gab auch keine Antworten auf die elementaren Fragen, wie es insgesamt mit dem Euro weitergeht.

Meine Damen und Herren, das ist ernüchternd und erschütternd.

(Dr. Michael Meister (CDU/CSU): Ihre Rede ist ernüchternd und erschütternd!)

Wir brauchen hier aber eine Bundesregierung, die weiß, was sie will, die einen klaren Fahrplan hat und die nicht so ungeschickt agiert, dass sie redet, bevor sie weiß, was sie will, was ja zu noch stärkerer Verunsicherung führt. Wir brauchen eine Bundesregierung, die führt. Ich hoffe, dass zumindest die Partner auf europäischer Ebene das Notwendige durchsetzen werden.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

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Heute habe ich im Deutschlandradio Kultur gemeinsam mit meinen Kollegen Alexander Bonde (Grüne) und Jürgen Koppelin (FDP) sowie Thomas Hanke vom Handelsblatt zum Bundeshaushalt 2011, zur Finanzkrise in Irland und zu den aktuellen Terrorwarnungen in Deutschland diskutiert.

Wer die Diskussion verpasst haben sollte, kann sie sich hier nochmals anhören:

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Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister, Sie haben gesagt, Schwarz-Gelb zahlt sich für Deutschland aus. Ich stelle fest: Schwarz-Gelb zahlt sich aus für die Mövenpicks, für die Atomlobby und für die Pharmaindustrie. Die haben Sie hier bedient.

(Beifall bei der SPD ? Lachen bei der FDP)

Sie sind in den Wahlkampf gezogen und haben von „Mehr Netto vom Brutto“ gesprochen. Das ist entscheidend. Das will ich einmal ganz klar sagen. Wir haben ein starkes, überaus exportgetragenes Wachstum. Wir brauchen eine stärkere Binnennachfrage. Ich frage Sie: Was tun Sie eigentlich dafür? Da, wo Sie die Möglichkeit dazu haben, haben Sie den Arbeitnehmern in Deutschland über Steuern und Sozialabgaben das Geld aus der Tasche gezogen. Sie haben zusätzliche Steuern eingeführt. Vorige Woche haben Sie hier im Bundestag die Krankenversicherungsbeiträge einseitig zulasten der Arbeitnehmer erhöht.

(Beifall bei der SPD ? Ulrike Flach (FDP): Aber doch nur, weil Sie das Defizit hinterlassen haben!)

Das führt dazu, dass sie weniger in der Tasche haben. Sie erhöhen die Tabaksteuer fünfmal. Sie wollten die Steuersenkungskoalition sein; doch nichts ist. Eine Nettolügenkoalition, das sind Sie.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wir haben kein extremes Problem bei der Besteuerung der Löhne und Einkommen in Deutschland. Im Gegenteil, wir haben ein Problem bei den Sozialabgaben derjenigen, die dem unteren Einkommensbereich angehören. Das ist der entscheidende Punkt.

(Garrelt Duin (SPD): Richtig!)

Bei mir in Erfurt beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen 22 000 Euro. Was meinen Sie, wie viele Steuern Verheiratete mit zwei Kindern zahlen? Keinen Cent! Aber Sozialabgaben sind jede Menge zu entrichten. Das heißt, wenn man irgendwo ansetzen möchte, dann sollte man das in diesem Bereich tun. Doch Sie senden die falschen Signale. Sie senken nicht den Rentenversicherungsbeitrag ? obwohl es möglich wäre ?, weil Sie Haushaltskonsolidierung nach dem Prinzip „rechte Tasche, linke Tasche“ betreiben. Der Rentenversicherungsbeitrag wird erhöht werden. Sie erhöhen die Krankenversicherungsbeiträge einseitig zulasten der Arbeitnehmer. Außerdem haben Sie die Flugticketsteuer eingeführt. Das ging zulasten der Binnenwirtschaft. Sie haben klar versagt; denn das, was Sie getan haben, ist das Gegenteil von Stärkung der binnenwirtschaftlichen Kaufkraft.

(Beifall bei der SPD ? Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP): Ist das ein Hü und Hott bei der SPD!)

Ich möchte einen weiteren Punkt ansprechen. Herr Minister, Sie haben gesagt, Sie setzen die Konsolidierung fort. Dass Sie an dem Konjunkturpaket und dem jetzigen Erfolg keinen Anteil haben, das ist offensichtlich. Deutschland brummt trotz Schwarz-Gelb und nicht wegen Schwarz-Gelb. Aber dass Sie behaupten, Sie hätten den Staatshaushalt konsolidiert, ist schon ein starkes Stück. Im Gegenteil, Sie haben zum 1. Januar 2010 diesen Staat um 10 Milliarden Euro ärmer gemacht, indem Sie die Mövenpicks und die reichen Erben in diesem Lande steuerlich begünstigt haben. Das ist der Punkt. Das war aber keine Konsolidierung, sondern strukturell Bedienung Ihrer Wählerklientel.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD ? Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU): Da klatschen hier noch nicht einmal alle eigenen Leute!)

Sie haben nichts zur Stärkung der Investitionen getan.

Herr Brüderle, Sie haben hier fast eine Klamaukrede gehalten. Ich will etwas zur finanziellen Situation des Bankensektors sagen.

Präsident Dr. Norbert Lammert:

Kann, lieber Herr Kollege Schneider, der Kollege Lindner vorher eine Zwischenfrage stellen?

Carsten Schneider (Erfurt) (SPD):

Gern.

(Hubertus Heil (Peine) (SPD): Der andere Lindner ist sympathischer!)

Präsident Dr. Norbert Lammert:

Herr Lindner, bitte.

Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP):

Herr Kollege Schneider, verraten Sie uns einmal, was aus Ihrer Sicht mehr zur Binnenkonjunktur beigetragen hat: ein steuerliches Entlastungsprogramm für das gesamte Hotelgewerbe, in dem 1 Million Menschen arbeiten, oder die von Ihnen beschlossene Absenkung der Mehrwertsteuer für die Binnenkreuzschifffahrt? Kollege Schneider, versuchen Sie einmal, uns das zu erklären.

(Heiterkeit bei der FDP)

Carsten Schneider (Erfurt) (SPD):

Herr Kollege, eine schlechte Sache wird nicht besser, wenn man sie wiederholt.

(Lachen bei Abgeordneten der FDP)

Ich will Ihnen klar sagen, Herr Kollege Lindner: Wir stehen zu unserem Fehler. Die von Ihnen angesprochene Steuerermäßigung ist uns damals von der CDU und von der CSU aufgedrückt worden. Wir wollen, dass das korrigiert wird. Sie werden schon sehen.

Ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble hat sich vorgenommen, das Steuersystem zu vereinfachen. Letzte Woche wurde der Koalitionsausschuss einberufen. Nichts kam dabei heraus. ? Herr Lindner, bleiben Sie ruhig stehen. Ich bin noch nicht fertig. ? Gar nichts ist bezüglich einer Vereinfachung des Mehrwertsteuersatzes passiert. Es gab ein totales Versagen der FDP, aber auch des Finanzministers.

(Dr. Claudia Winterstein (FDP): Reden Sie doch einmal über die Binnenschifffahrt!)

Das Mehrwertsteuergeschenk für die Hoteliers hat den Gesamtstaat 1 Milliarde Euro gekostet. Gebracht hat es 100 Millionen Euro Mehreinnahmen. Lächerlich! Das sind Geschenke, die dem Staat Deutschland und der Wirtschaft nicht helfen. Wir sollten daraus lernen: Steuerpolitische Klientelgeschenke darf es nicht wieder geben. Diese Lehre sollten Sie ziehen.

(Beifall bei der SPD)

Zurück zum Bankensektor. Ich will gezielt den Landesbankensektor herausgreifen. Das Ganze ist ein großes Problem. Es geht dabei nicht nur darum, dass in diesem Sektor 18 Prozent der Mittelstandskredite vergeben werden, sondern auch darum, dass über den öffentlichen Haushalten ein Damoklesschwert schwebt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich die Eigentümer der Landesbanken, die Ministerpräsidenten, wirklich bewusst sind, welches Risiko sie eigentlich eingegangen sind, was da in ihren Haushalten schlummert. Viel schlimmer ist das systemische Risiko, das von den Landesbanken ausgeht. Es stellt sich die Frage, was der Bund, die Bundesregierung, der Bundeswirtschaftsminister und der Bundesfinanzminister, tun, um dieses systemimmanente Problem zu lösen. Sie haben einen Gipfel groß angekündigt; aber es ist nichts passiert. Ich habe von keinem Ergebnis gehört. Dabei besteht hier im Hinblick auf die Systemrelevanz im Finanzsektor das größte Risiko für Deutschland. Das ist auch deshalb entscheidend, weil es hier um die Frage des Mittelstandkreditgeschäfts geht.

Herr Bundeswirtschaftsminister, ich erwarte, dass Sie sich da einmal einmischen und mit einer eigenen Idee nach vorne kommen, anstatt die Sache nur grob wegzuwischen. Hier geht es um eine systemrelevante Frage. Ich fordere Sie auf, endlich zu handeln. Denn die Tankstelle, die SoFFin, schließt am 31. Dezember 2010; danach gibt es keine Chance zur Neuordnung mehr. Dieses Beispiel zeigt, dass Sie unkoordiniert vorgehen, dass Sie von Tag zu Tag leben und keinen größeren Plan haben.

(Beifall bei der SPD)

Ich will auf einen weiteren Punkt eingehen. Das Thema Banken hängt stark mit dem Euro und insofern mit Europa zusammen. Ich werde jetzt nicht auf Irland eingehen; dafür fehlt die Zeit. Ich will im Zusammenhang mit den Haushaltsberatungen einen Punkt im Bereich der Europapolitik herausgreifen, der vielleicht wie eine Petitesse wirkt, aber stilbildend ist. Wenn eines klar ist, dann das: Wir brauchen in Europa eine stärkere Abstimmung und Koordinierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Damit meine ich nationalstaatliche Souveränität, aber abgestimmt. Dazu gehört aber auch, dass man miteinander redet und einen gemeinsamen politischen Thinktank hat. Es gibt in Europa solch einen Thinktank, bei dem fast alle EU-Staaten Mitglied sind ? wir sind mit Frankreich Gründungsmitglied ?: Bruegel. Ein Teil der Etatisierung ? 130 000 Euro ? läuft über Ihren Haushalt, Herr Wirtschaftsminister; ein weiterer Teil ? 130 000 Euro ? läuft über Ihren Haushalt, Herr Finanzminister. Die Koalition hat in der Bereinigungssitzung die wahnsinnig kluge Idee gehabt, die 130 000 Euro im Haushalt von Herrn Schäuble zu streichen, hat dabei aber vergessen, dass noch 130 000 Euro bei Herrn Brüderle eingestellt sind.

(Ulrike Flach (FDP): Das ist nicht nötig!)

Das zeigt nur, dass wir uns aus den europapolitischen Debatten entfernen, wenn es darum geht, Strategien zu entwickeln, dass Sie vollkommen kurzfristig handeln, sodass Sie, Frau Kollegin Flach, nicht einmal auf dem Schirm hatten, dass es eine Kofinanzierung über den einen Etat gab, als Sie die Mittel im anderen Etat gekürzt haben. Das ist stilbildend.

(Abg. Ulrike Flach (FDP) meldet sich zu einer Zwischenfrage)

Kollege Duin ist vorhin auf die Frage der Steinkohle eingegangen. Es ist stilbildend, welches Personal Sie nach Europa schicken. Es gab eine für Deutschland wichtige Entscheidung zur Steinkohle, die von der Kommission getroffen wurde. Der zuständige Kommissar ist ein Deutscher; aber er war nicht einmal da. Solche Leute schicken Sie nach Brüssel.

Präsident Dr. Norbert Lammert:

Lieber Kollege Schneider, die Uhrzeit ist halt so, wie sie ist.

Carsten Schneider (Erfurt) (SPD):

Ich wollte den letzten Satz sagen.

Präsident Dr. Norbert Lammert:

Ja, schön.

Carsten Schneider (Erfurt) (SPD):

Das ist stilbildend für die Koalition: Sie sind Abstauber und haben kein eigenes Konzept. Das wird sich bitter rächen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD)

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