Tino Nowitzki: Herr Schneider, werden Sie dem zweiten Hilfspaket für Griechenland zustimmen?
Carsten Schneider: Ja.
Nowitzki: Was sagen Sie zu Kritikern, wie den CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, die meinen, noch mehr Geld für Griechenland aus dem deutschen Steuertopf könne man vor künftigen Generationen nicht verantworten?
Schneider: Der Fehler liegt in der ersten Entscheidung zu den Griechenland-Hilfspaketen von 2010. Sie haben dazu geführt, dass wir und die EZB – für die wir auch haften – Hauptgläubiger Griechenlands sind. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Wer nun, wie Wolfgang Bosbach, fordert, den Stöpsel zu ziehen, vergisst, dass wir einer der Hauptleidtragenden sein werden. Das halte ich für die wirtschaftlich schlechtere Lösung. Richtig ist, den privaten Sektor zu beteiligen und den Griechen wirtschaftliche Entwicklungschancen zu bieten, statt ihnen fiskalisch den Hals zuzudrücken.
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