EF rennt 2013 Foreigners hpAm Samstag, den 8. Juni stieg einmal mehr der Staffellauf „Erfurt rennt“ rund um den Dom. In insgesamt 46 Teams setzten Bürger und Gäste der Landeshauptstadt ein klares Zeichen für Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt.

Für jede gelaufene Runde seines Teams zahlt der Teamsponsor 2,50 Euro und fördert mit diesem Geld den Erfurter Verein „Springboard to learning“, der damit Unterrichtsstunden von ausländischen Lehrern an deutschen Schulen finanziert.

Als Schirmherr habe ich mich über die erneut große Resonanz von Unternehmen, Sportvereinen und Schulen gefreut und bin überzeugt, dass das Geld der Sponsoren für die Arbeit von Springboard eine gute Investition in die Zukunft ist. Schließlich ist das Wissen über andere Kulturen und Sichtweisen eine zentrale Voraussetzung für Toleranz und gegenseitigen Respekt in einer Gesellschaft, die in Zukunft immer vielfältiger und internationaler sein wird.

Ich bedanke mich herzlich bei „Springboard to learning“ für die Organisation der Veranstaltung sowie bei meinem Team für 28 schweißtreibende Runden und den tollen Einsatz.

130605 JuP_3Vom 1. bis zum 4. Juni schlüpfte die Weimarer Schülerin Nele Hasselmann bei „Jugend und Parlament“ in die Rolle einer Bundestagsabgeordneten. Auch dieses Jahr trafen sich 300 Jugendliche aus der ganzen Republik zum Planspiel im Deutschen Bundestag, um diesmal über Gesetze zur „Anonymisierung von Bewerbungen bei Bundesbehörden“, „Freistellung bei akutem Pflegebedarf von Familienangehörigen“, „Einführung einer PKW-Maut“ und „Einführung einer Wahlpflicht zu Bundestagswahlen“ zu debatieren und entscheiden.

Ich freue mich, dass mit Nele Hasselmann auch eine Weimarer Schülerin diese einmalige Chance wahrnehmen konnte. Sie konnte live erleben, wie es ist, ein Gesetz zu erlassen. Aus den vielen Bewerbungen für das Planspiel eine auszuwählen, war keine einfache Entscheidung. Ich bin mir aber sicher, dass Nele unsere Region ausgezeichnet in Berlin vertreten hat!

Max_und_MoritzLiebe Kinder,

zum internationalen Kindertag am 1. Juni gratuliere ich Euch sehr herzlich! Ich wünsche Euch eine Politik, die Eure Interessen bei ihren Entscheidungen stets mit bedenkt, Kindergärten und Schulen, die modernsten Ansprüchen genügen und für alle zugänglich sind, engagierte und zufriedene Lehrer und Erzieher sowie Eltern, die genug Zeit für Euch haben. Seid neugierig, stark und mutig, auch wenn Ihr eines Tages erwachsen sein werdet. Denn es ist so, wie es schon der großartige Wilhelm Busch für seine beiden berühmten Spitzbuben festgestellt hat:

„also lautet ein beschluss,
dass der mensch
was lernen muss.
lernen kann man,
gott sei dank,
aber auch sein leben lang.“ (aus: Max und Moritz)

Martin Plieninger  / pixelio.de

Martin Plieninger / pixelio.de

Gute, entspannte und sachliche Gespräche zwischen Wählern und ihren Abgeordneten sind eigentlich die Basis für eine lebendige Demokratie. Dabei darf es durchaus kritisch zugehen, so wie am Montag, den 27. Mai bei „Schneider frei Haus“ in Erfurt-Hochheim.

Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Euro-Politik lernte ich Herrn Manfred Viol kennen und traf auf einen aufgeschlossenen und politisch interessierten Erfurter Bürger. Gerne nahm er mein Angebot „Schneider frei Haus“ an und so stand ich am Montag mit frisch gebackenem Kuchen von Bäcker Rüger im Wachsenburgweg in Erfurt-Hochheim.

Insgesamt zehn Leute hatten die Einladung von Herrn Viol angenommen und entsprechend vielfältig waren auch die Gesprächsthemen. Neben einem sehr engagierten und kontroversen Gedankenaustausch zu Themen rund um die Wirtschafts- und Sozialpolitik, zu Bildungsföderalismus und Militäreinsätzen der Bundeswehr kamen wir bei Kaffee und Kuchen auch auf gesellschaftliche, ja sogar philosophische Grundfragen unserer Zeit zu sprechen. Gefährdet der rasante technische und wissenschaftliche Fortschritt unsere Freiheit und Selbstständigkeit? Wer soll unseren Kindern heute welche Werte vermitteln? Wo ziehen wir die Grenzen bei der Privatisierung?

Für das sehr niveauvolle und spannende Gespräch bedanke ich mich jedenfalls ebenso herzlich bei den Gästen wie bei der Dame des Hauses für den exquisiten Kaffee. Wenn auch Sie Interesse an „Schneider frei Haus“ haben, dann kontaktieren Sie doch einfach mein Bürgerbüro in Erfurt oder Weimar, um einen Termin zu vereinbaren. Sie brauchen nur mindestens sechs Freunde, Kollegen oder Bekannte und eine Kanne Kaffee. Den Kuchen bringe ich mit. Also, vielleicht bis bald!

FES_Neues magisches ViereckDer Titel der Veranstaltung weist metaphorisch auf eine notwendige Debatte hin, die äußerste Relevanz für politisches Handeln besitzt. Die Ausrichtung von Wirtschaftspolitik muss in einem breiteren Rahmen als den gängigen Indikatoren und neoklassischen Annahmen behandelt werden. Die Praxis und der akademische Diskurs sind, wie von den Referenten Till van Treeck und Benjamin Mikfeld herausgestellt wurde, reich an unterschiedlichsten Denkströmungen.

Konflikte von Zieldimensionen müssen sinnvoll austariert werden, vor allem mit Hinblick auf Arbeitsverhältnisse und ökologische Nachhaltigkeit. Zentral für die nahe Zukunft ist, die Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland wieder herzustellen. Die Privatisierung von Gewinnen und die gegenstehende Sozialisierung von Verlusten beispielsweise kann Gesellschaften in demokratische Krisen stürzen. Dem gilt es mit gerechter Politik zu entgegnen.

Ein Dank an das Thüringer Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Organisation der Inputvorträge und des anschließenden Diskussionspanels.

130522 Ulla Schmidt in Weimar„Integration bedeutet die Förderung des Einzelnen in der Gemeinsamkeit der Verschiedenen, ohne jemals das eine zugunsten des anderen zu vernachlässigen.“ Vom gelebten Alltag dieser Idee konnte ich mir am 22. Mai zusammen mit meinem Kollegen Steffen Lemme der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Thüringens Sozialministerin Heike Taubert und dem Weimarer Oberbürgermeister Stefan Wolf auf Einladung des Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e. V. ein Bild machen.

Die Schülerinnen und Schüler der Integrativen Schule Weimar überzeugten uns von dem Konzept, indem sie die Schulführung selbst moderierten. Sie leben vor, dass Kinder mit unterschiedlichsten Hintergründen, Fähigkeiten, Vorstellungen und Fragen von- und miteinander lernen können.

Um ihrer Zielsetzung einer individuellen Förderung gerecht zu werden, setzt die Schule auf kleine, jahrgangsübergreifende Stammgruppen, die nach dem Zwei-Pädagogen-Prinzip betreut werden. Wesentlich ist auch die Einbeziehung der Eltern, die sich in regelmäßigen Gesprächen zum Lern- und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler aktiv an der Gestaltung des Schulalltags beteiligen.

Die durchweg positive Bilanz meines Besuches bestärkt mich in der Forderung der SPD nach einem Schulsystem, das die individuelle Förderung in den Mittelpunkt stellt.

130522_Forum Th. BauernverbandZu diesem Thema veranstaltete der Thüringer Bauernverband e. V. eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller im Bundestag vertretenen Parteien. Ich konnte die Position der SPD zur Landwirtschaftspolitik darlegen. Dazu gehört zum Beispiel, auf lange Sicht die direkte Förderung der Betriebe auf einen Sockelbetrag abzuschmelzen und die freiwerdenden Mittel in die Entwicklung ländlicher Räume umzuschichten. Damit habe ich gesagt, was die Thüringer Bauern von der SPD in Regierungsverantwortung zu erwarten hätten – auch wenn es vielen Gästen nicht gefallen hat.

Ein Dankeschön für die Einladung an den Präsidenten Herrn Helmut Gumpert und an den Moderator der Veranstaltung Herrn Stefan Baldus.

FvO mit Anton Schaaf„Schwarz-Gelb hat auf diesem Gebiet eine Legislaturperiode lang nichts getan“, stellte Anton Schaaf während seine Vortrages zur Zukunft der Rente im Café Nerly klar. Mein Kollege und rentenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion belegte das Nichtstun der aktuellen Bundesregierung in vielen Punkten. Ihr sei es nicht einmal gelungen, die Anrechnung der Erziehungszeiten auf ein einheitliches Niveau zu bringen.

Die SPD hat ihr Rentenkonzept vorgelegt, das auf ein in Ost und West einheitliches Rentenrecht abzielt und eine Angleichung der Rentenwerte vorsieht. Weil Rentenpolitik aber auch immer Arbeitsmarktpolitik ist, müssen die Löhne im Osten weiter steigen. Ein einheitlicher und flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn würde daher im Osten besonders wirken, um drohende Altersarmut vorzubeugen. Denn je höher die Löhne sind, desto höher fällt die spätere Rente aus. Dies ist allerdings nur ein Baustein für die Sicherung der Altersversorgung in Deutschland.

Mein persönlicher Dank gilt neben den vielen Fragen und Anregungen ganz besonders Anton Schaaf, der nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren wird. Mit ihm verliert das Parlament ein echtes Unikat.

130514 BR-Dialog

Foto: Knuth Solutions/ Birgit Knuth, © Republik Movida

Die Finanzkrise hat gezeigt: Wir müssen die Banken stärker regulieren und kontrollieren. Aber mit welchen Instrumenten? Über diese Frage habe ich heute auf einem „Innovationsdialog“ der Zeitschrift Berliner Republik  diskutiert.

Die Staats- und Regierungschefs der EU planen, eine europäische Bankenaufsicht einzuführen. Diese wird aber nur dann Erfolg haben, wenn marode Banken auch tatsächlich abgewickelt werden können. Deshalb benötigen wir einen europäischen Bankenhaftungsfonds, in den die Banken einzahlen. So tragen die Banken selbst die Abwicklungskosten – und nicht die Steuerzahler. Denn wer hohe Risiken eingeht, muss auch selbst die Verluste tragen.

Leider geht die Regierung Merkel-Rößler einen anderen Weg: Banken sollen einen direkten Zugang zum Euro-Rettungsschirm ESM erhalten – also zu den Steuergeldern, die eigentlich für in Not geratene Staaten gedacht sind. Darüber hinaus soll die Europäische Zentralbank (EZB) dauerhaft die Bankenaufsicht übernehmen. Das halte ich für falsch, denn die EZB stellt den Banken ja auch Liquidität zur Verfügung. Sie wäre also Aufsichtsbehörde der Banken und gleichzeitig deren Geschäftspartner. Das kann nicht funktionieren. Die EZB wäre eine Gefangene ihrer selbst. Deshalb sollte die EZB die Bankenaufsicht nur übergangsweise übernehmen, bis eine neu zu gründende unabhängige Aufsichtsbehörde ihre Arbeit aufnehmen kann.

Meine Position zum Thema Bankenunion habe ich zuvor bereits in einem Artikel für die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ deutlich gemacht.

Jörg Asmussen, Mitglied im Direktorium der EZB, bekräftigte in seinem Diskussionsbeitrag, auch systemrelevante Banken sollten so abgewickelt werden können, dass „keine Schockwellen“ entstehen. „Banken müssen Scheitern können“, sagte Asmussen. Ohne ein Abwicklungsregime sei die Bankenaufsicht ein „zahnloser Tiger“.

Darüber hinaus warb Asmussen für die „Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion“ in Europa durch eine „echte Wirtschaftsunion, eine Fiskalunion sowie eine politische Union“. Dieses Ziel sei aber nicht von heute auf morgen zu erreichen. Die EU-Politik ähnele dem Liebesleben der Elefanten: „Es findet in enormer Höhe statt, es wird viel Staub aufgewirbelt – und es dauert lange, bis etwas Vernünftiges dabei herauskommt.“