130415 Besuchergruppe Förderzentrum ErfurtHeute empfing ich Schülerinnen und Schüler der Förderschule Erfurt-Süd im Bundestag. Sehr interessiert war die Gruppe an meiner täglichen Arbeit und der Frage, wie man überhaupt Abgeordneter wird. Auch diskutierten wir über Mindestlöhne und Bedingungen am Arbeitsplatz – Themen, die junge Leute, die nächsten Sommer ins Berufsleben starten, persönlich betreffen. Natürlich fragte ich die Jugendlichen auch nach ihren Plänen für die Zeit nach der Schule und ihren Ausbildungswünschen.

Neben unserem Treffen nahm die Gruppe an einem Informationsvortrag im Plenarsaal teil und besuchte die Reichtagskuppel bei angenehmen Frühlingswetter.

130410 Fachhochschule JenaGestern diskutierte ich an der Jenaer Fachhochschule mit Studierenden, Sozialexperten und anderen Gästen über die Euro-Krise als Bedrohung für den deutschen Sozialstaat.

Trotz unterschiedlicher Positionen wurde einmal mehr deutlich: Die Krise und ihre Auswirkungen werden verständlicher, wenn die Frage nach der persönlicher Betroffenheit aufgeworfen wird. Wie wirken sich beispielsweise Entwicklungen in der Euro-Zone auf unsere Renten aus? Wie lange kann eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau sichergestellt werden, wenn die Staatsverschuldung nicht mehr in den Griff zu bekommen ist?

Soziale Sicherungssysteme können wie im Falle Griechenlands in eine Notlage geraten, in der Kranken lebenswichtige Medikamente fehlen und Arbeitslosigkeit zu Hunger führen kann. Für den deutschen Sozialstaat sehe ich diese Gefahr allerdings nicht, wenn die Euro-Krise wirksam eingedämmt werden kann. Und dafür wird es auch einen Schuldenschnitt für Griechenland geben, der Deutschland voraussichtlich 15 Milliarden Euro kostet. Denn trotz aller Sparmaßnahmen wird die griechische Regierung wird nicht imstande sein, die internationalen Finanzhilfen vollständig zurückzuzahlen.

Ich bedanke mich für die Einladung zu „Sozial Kontrovers“, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von TLZ, Techniker-Krankenkasse und Fachhochschule Jena.

neue Architektur des Euro für HPGestern Abend durfte ich auf einer hervorragend besetzten Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung reden und das Podium moderieren. Zu Beginn stand ein Impulsreferat von Jakob von Weizäcker und eine Vertiefung durch Gustav Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung. Auf dem Podium war außerdem Gerald Bitterberg für den Verband der Mittelständischen Wirtschaft vertreten.

Besonders gefreut habe ich mich über die zahlreichen Gäste im Erfurter Haus Dacheröden. Dies zeigt, dass die Krisen im Euroraum und die Zukunft der europäischen Idee und Integration großes Interesse hervorrufen.

Der Weg aus der Krise erfordert eine große Kraftanstrengung aller beteiligten Akteure. Dies wurde während der Diskussion deutlich. Die momentane Situation in Europa ist nicht befriedigend. In keinerlei Hinsicht tragen allerdings plumpe Unterstellungen gegenüber anderen europäischen Staaten oder eine populistische Aushöhlung der europäischen Idee zur Lösung bei. Eine ausgewogene Politik mit Augenmaß ist hier dringend notwendig und für diese setze ich mich ein.

Auf einer weiteren Diskussion werde ich heute auf Einladung der Techniker Krankenkasse in Jena reden. Dort wird die Situation und Zukunft des deutschen Sozialstaates zentraler zur Sprache kommen. Die Veranstaltung unter dem Titel „Eurokrise – Bedrohung für den deutschen Sozialstaat?” beginnt um 19Uhr im Hörsaal 6 der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena.

130409 UnternehmerfrühstückAm heutigen Dienstag fand das turnusmäßige Frühstück des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschland e. V. (BVMW) statt. In angenehmer Atmosphäre diskutierte ich mit ca. 30 Unternehmerinnen und Unternehmern aus Erfurt und Weimar über den Euro vor der Zerreißprobe und die Auswirkungen der Finanzkrise für die deutsche Wirtschaft.

Ein spannender Morgen, für den ich Herrn Gerald Bitterberg, Leiter des BVMW-Kreisverbandes Erfurt, herzlich danken möchte!

130323 Otto Wels_PodiumMit einem Festakt erinnerte heute die Friedrich-Ebert-Stiftung an den 80. Jahrestag der Rede von Otto Wels gegen das Ermächtigungsgesetzes vom 23. März 1933. Damals beschloss der Reichstag das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Dies war der Schlusspunkt der Weimarer Republik. Das Parlament – der Reichstag – schaffte sich selbst ab. Berühmt sind Wels‘ Worte zur Ablehnung des Gesetzes  geworden: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“.

Gemeinsam mit der von mir sehr geschätzten ehemaligen Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes, Jutta Limbach, und dem renommierten Historiker Wolfgang Benz diskutierte ich unter anderem über aktuelle Bedrohungen des Parlamentarismus. Gerade mit Blick auf Europa ist mir dabei besonders wichtig, dass wir Deutschen unserer großen Verantwortung für das gemeinsame Projekt mit der nötigen Bescheidenheit verbinden. Die verzweifelten und zugleich wütenden Demonstranten aktuell in Zypern, die sich gegen das vermeintliche Diktat aus Berlin zur Wehr setzen, sind ein unüberhörbares Signal, dass in den vergangenen Jahren der falsche Weg beschritten wurde. Deutschland muss zum Wohle des ganzen Europa den Einsatz seiner politischen Stärke begrenzen. Es muss sich zurücknehmen und seinen Partnern auf Augenhöhe begegnen.

für HPWenn die einheitliche Aufsicht für Banken in Europa kein zahnloser Tiger sein soll, dann brauchen wir ein europäisches Abwicklungsregime für marode Banken. Konsens besteht darüber, dass der Finanzsektor reguliert werden muss. Aber die Frage, wie die einheitliche Bankenaufsicht genauer ausgestaltet werden soll, ist noch nicht entschieden.

Über die unterschiedlichen Vorschläge zur Ausgestaltung der Bankenunion habe ich heute auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin diskutiert. Jörg Asmussen (Mitglied des Direktoriums der EZB) und Prof. Jörg Rocholl (Präsident der ESMT) haben kritisch Bilanz gezogen über die Krise im sechsten Jahr und die Frage, was zu tun bleibt.

Mit welchen Instrumenten eine einheitliche Bankenaufsicht ausgestattet werden muss, damit sie effektiv arbeiten kann, darüber haben Sabine Lautenschläger (Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank), Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro (Uni Mainz) und Benjamin Weigert (Generalsekretär beim Sachverständigenrat) kontrovers diskutiert.

Sehr unterschiedlich fiel schließlich die Beurteilung der Architektur der Fiskalunion in Europa aus zwischen den Positionen von Klaus Regling (Geschäftsführender Direktor des ESM), Prof. Dr. Clemens Fuest (Präsident des ZEW) und Prof. Dr. Moritz Schularick (Uni Bonn).

Meine Position ist klar: Der unbegrenzten Haftung der Steuerzahler für die Risiken der Banken muss Einhalt geboten werden. Mittel dazu kann ein einheitliches Abwicklungsrecht für Banken mit einer eigenen Abwicklungsbehörde und einem europaweiten Abwicklungsfonds sein, der sich aus Beiträgen des Finanzsektors speist. Einen Öffnung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) für eine direkte Rekapitalisierung der Banken lehne ich ab.

DSC_0015Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Christoph Matschie, Landesvorsitzender der Thüringer SPD, habe ich heutig die Mannschaft für den Bundestagswahlkampf vorgestellt.

Der SPD-Landesvorstand hat mich einstimmig für Platz eins der Landesliste zur Bundestagswahl nominiert. Iris Gleicke und Steffen-Claudio Lemme stehen auf den Plätzen zwei und drei der Thüringer Liste, die auf dem Landesparteitag am 16. März in Arnstadt gewählt werden soll.

Im kommenden Wahlkampf geht es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland. Wer voll arbeitet, muss auch so bezahlt werden, dass er davon leben kann. Deshalb will die SPD einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einführen. Und wir wollen eine Solidarrente für diejenigen, bei denen die Rente auch nach 30 Beitragsjahren nicht zum Auskommen reicht. Außerdem ist die SPD die einzige Partei mit einer realistischen Perspektive für die Ost-West-Angleichung bei den Renten. Wir werden den Weg zum einem einheitlichen Rentensystem einschlagen und eine stufenweise Angleichung des Rentenwertes bis 2020 erreichen.

Unsere Vorhaben sind alle gegenfinanziert. Unter meiner Verantwortung hat die SPD ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das die Grundlage für unser Regierungsprogramm bildet. Wir wollen den Spitzensteuersatz für Jahreseinkommen über 100.000 Euro (bei Eheleuten 200.000 Euro) auf 49 Prozent anheben. Diejenigen mit sehr hohen Einkommen müssen sich stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls in unserem Land beteiligen. Für Zins- und Kapitalerträge soll die Abgeltungssteuer von zurzeit 25 Prozent auf 32 Prozent steigen, unter Beibehaltung des jetzigen Freibetrages. Klientel-Geschenke wie den von der Merkel-Regierung gesenkten Mehrwertsteuersatz für Hotels werden wir rückgängig machen. Eine Finanzierung des Staates über neue Schulden lehnen wir ab. Mit unserem Programm halten wir die Schuldenbremse im Grundgesetz strikt ein.

Ich bin überzeugt, dass die SPD in Thüringen Wahlkreise direkt gewinnen kann. Es geht um die Auseinandersetzung mit den Kandidaten der CDU – das wird eng, ist aber machbar.