INNOVENT e.V. Technologieentwicklung Jena
Da mir Forschungseinrichtungen besonders am Herzen liegen, besuchte ich heute das Institut Innovent e.V., das sich seit der Gründung 1994 mit derzeit 165 Mitarbeitern zu einer der größten dieser Einrichtungen in Thüringen entwickelt hat. Der Altersdurchschnitt in dem Unternehmen liegt bei 39 Jahren, der Frauenanteil beträgt 42 Prozent. Jährlich werden zwei Lehrlinge ausgebildet, die bisher auch alle im Unternehmen übernommen wurden.
Innovents Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Oberflächentechnik, der Biomaterialien sowie der magnetischen und optischen Systeme. In den vergangenen fünf Jahren arbeitete die Firma an 580 Forschungsprojekten. Übrigens kooperiert sie sehr eng mit den Jenaer Hochschulen.
Vor Ort führte mich der Geschäftsführende Direktor, Dr. Bernd Grünler, nach einem freundlichen Empfang durch verschiedene Bereiche seines Unternehmens. Es ist sehr beeindruckend, wenn man abstrakt anmutende Vorgänge visualisiert bekommt. Wissen Sie, was biofunktionale nanostrukturierte Implantate zur Stimulation des Osteo-und Chondrogenese bei der Behandlung skeletaler Defekte (BioNanoPlant) sind? Ich bisher auch nicht. Es handelt sich um Materialien, die sich über einen bestimmten Zeitraum von selbst abbauen. In der Medizin wäre diese Technologie von großem Nutzen. Beispielsweise könnten vielen Menschen künftig bestimmte Operationen erspart werden.
Ich bedanke mich herzlich bei Innovent und wünsche weiterhin viel Erfolg! Wer mehr über das Unternehmen erfahren möchte: http://www.innovent-jena.de/frontend/
Besuch bei „jenarbeit“ mit dem Jenaer OB Albrecht Schröter
Die Aufgabe der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II wird seit dem 1. Januar 2005 durch den Eigenbetrieb der Stadt Jena „jenarbeit“ wahrgenommen. Bei meinem Besuch gaben mir Werkleiter Eberhard Hertzsch und sein Team einen Einblick in die Struktur und die Zahlen des Eigenbetriebes. Jeder Antragsteller bekommt seinen eigenen Berater, der ihn auf dem gesamten Weg – von der Antragstellung bis zur Vermittlung in Arbeit – begleitet und mit Rat und Tat zur Seite steht. Außerdem gibt es keine Hotline, jeder Kunde hat die direkte Telefonnummer seiner Beraterin oder seines Beraters. „Ein Wachschutz oder Sicherheitsfirmen sind bei uns nicht nötig“, so Herr Hertsch.
„Option bewährt sich“, sagte Oberbürgermeister Schröter. Der OB illustrierte diese Aussage anhand eines Beispiels: Gemeinsam mit einem Träger im Pflegebereich wurden 20 Kunden umgeschult. Die Maßnahme dauerte 9 Monate. Am Ende konnten 17 Personen erfolgreich vermittelt werden. Wirklich ein Erfolg!
Aber das von der Bundesregierung am 7. Juni verabschiedete Sparpaket verunsichert alle Beteiligten. Die Lasten der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise werden vorrangig auf sozial Schwache abgewälzt. Kürzungen erfolgen bei Arbeitslosen, Familien und Geringverdienern, während große Vermögen und Spitzenverdiener weitgehend verschont bleiben. Die Streichung des Elterngeldes für SGB II-Empfänger ist ein grober Fehler. Das Elterngeld muss eine Leistung sein, die allen Eltern zusteht und nicht nur Besserverdienenden.
Die Umwandlung wichtiger Leistungen der Arbeitsförderung in Ermessensleistungen benachteiligt besonders Arbeitslose, die schon jetzt große Schwierigkeiten hatten, wieder in eine angemessene sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu kommen, etwa Ältere und Menschen mit Behinderungen.
Eigentlich sollte das Sparpaket ein Fahrplan für die kommenden drei oder vier Jahre sein. Stattdessen handelt es sich um ein Sammelsurium von wilden Sparideen, die jedes erkennbare Konzept vermissen lassen. Ich habe von dieser Koalition nichts anderes erwartet!