Anlässlich der heutigen Beschlussfassung im Kabinett über die Eckwerte für den Bundeshaushalt 2014 erklärt der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider:

Die Bundesregierung hat sich von einem ambitionierten Konsolidierungsziel verabschiedet: Merkel und Schäuble wollen in 2014 immer noch neue Schulden in Höhe von 6,4 Mrd. Euro aufnehmen, sie werden damit in dieser Legislaturperiode rund 100 Mrd. Euro neue Schulden zu verantworten haben. Das wird ab nächstem Jahr bei gegenwärtigem Zinssatz 8 bis 10 Mrd. Euro jährlich an Zinsen kosten. Der Bundesfinanzminister hat die guten Zeiten der letzten Jahre nicht für eine konsequente Senkung der Neuverschuldung genutzt. Über 30 Mrd. Euro Steuergeld im Jahr werden für Zinsen bezahlt – Geld, dass dem Bund für seine Aufgaben fehlt. Wir brauchen endlich eine Schubumkehr!

Zusätzlich werden sogar Haushaltslöcher in Höhe von knapp 1,7 Mrd. Euro verschleiert, indem – z. B. für das Betreuungsgeld und den Hochschulpakt – pauschale Einsparungen in den Haushalt aufgenommen werden (sog. Globale Minderausgaben), die noch gar nicht vollzogen sind. Wo diese Mittel eingespart werden sollen, sagt die schwarz-gelbe Bundesregierung nicht, sondern schiebt es der nächsten Bundesregierung in die Schuhe.

Die Ausgaben bleiben mit knapp 297 Mrd. Euro in 2014 sehr hoch und nahezu auf dem Niveau wie 2013 – und das, obwohl in 2013 insgesamt 8,6 Mrd. Euro als Kapitalbeitrag an den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zu zahlen waren. In 2014 werden noch 4,3 Mrd. Euro an den ESM gezahlt. Um diese Zahlungen bereinigt lagen die Ausgaben in 2013 bei 293 Mrd. Euro, in 2014 liegen sie bereinigt bei 292,6 Mrd. Euro. Und das, obwohl die Bundesregierung in 2014 knapp 4 Mrd. Euro weniger Zinsausgaben als bislang geplant veranschlagt hat. Gespart wird also entgegen allen Schönredens gar nicht mehr. Die Behauptung der Bundesregierung, sie habe ressortübergreifend finanzielle Mittel eingesammelt, wird so zur Selbsttäuschung und zu einer Täuschung der Öffentlichkeit.

Auch ist keine Rede mehr von den Altschulden der Finanz- und Wirtschaftskrise: Die zusätzlichen Schulden für die Konjunkturprogramme des Jahres 2009 werden wieder nicht getilgt, weil vom niedrigen Bundesbankgewinn von erwarteten 2 Mrd. Euro in 2014 knapp 600 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt an Griechenland überwiesen werden und die verbleibenden 1,4 Mrd. Euro nicht ausreichen, um den Investitions- und Tilgungsfonds zu bedienen. Sie werden erneut in die Zukunft geschoben – mitsamt Zinsen. Damit fließt echtes deutsches Steuergeld an den griechischen Staat!

Um ihre Bilanz für den Wahlkampf zu schönen, greifen Merkel und Schäuble unverantwortlich ein weiteres Mal in die Sozialkassen – bereits 2013 hat die Koalition tief in die Taschen der Beitragszahler gegriffen. Der gesetzlichen Rentenversicherung wurden im Jahr 2013 schon knapp 2,1 Mrd. Euro entzogen (Vorab-Entzug 760 Mio. Euro zzgl. Beitragssenkung, die zu 1,3 Mrd. Euro weniger Bundeszuschuss führt); das wird für 2014 mit weiteren 400 Mio. Euro fortgesetzt. Dem Gesundheitsfonds wurden in 2013 schon knapp 2,5 Mrd. Euro entzogen, in 2014 werden es 3,5 Mrd. Euro sein. Bundesgesundheitsminister Bahr ist auf ganzer Linie gescheitert. Stattdessen werden die Haushaltslöcher gestopft. Die Sozialkassen werden für kurzfristigen Wahlkampfhaushalt geplündert. Das ist das Geld der Beitragszahler, der arbeitenden Menschen.

Weitere Einschnitte bei Eingliederung von Arbeitslosen: Der Etat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales steigt zwar leicht an. Diese Mittel werden aber lediglich für höhere Ausgaben beim Arbeitslosengeld II und der Grundsicherung im Alter verwendet. Nach schwarz-gelber Tradition wird damit wieder kein weiterer Euro für die Eingliederung für Arbeitsuchende eingeplant. Die nicht angemessenen Einschnitte setzen sich fort, für Fortbildung steht zu wenig zur Verfügung. In Zeiten des Fachkräftemangels, in denen dringend zusätzliche Qualifizierung benötigt wird, versündigt sich die Koalition auch hier an Deutschlands Zukunft. Und sie verweigert den ehrlich und anstrengend arbeitenden Menschen weiter einen gesetzlichen Mindestlohn, der endlich zu fairen Einkommen führt. Ein Mindestlohn von 8,50 pro Stunde würde zu Lohnverbesserungen von etwa 14 Mrd. Euro für die Beschäftigten führen. Stattdessen werden sie über das ALG II subventioniert.

Keine Steigerung der Investitionen: Um Deutschlands Zukunft zu erhalten und nicht länger von der Substanz zu leben, brauchen wir dringend mehr Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Städtebauprogramme und Energiewende. Das muss durch Umschichtungen im Haushalt, aber auch durch mehr Mittel geschehen. Die Bundesregierung tut das glatte Gegenteil: Die Investitionen sinken um knapp 1 Mrd. Euro auf nur noch 25,3 Mrd. Euro. Merkel und Schäuble zehren an Deutschlands Substanz.

Besonders gravierend ist dabei die finanzielle Aufkündigung der Energiewende: Im Energie- und Klimafonds (EKF) sind in 2014 Einnahmen aus dem Erlös der CO2-Zertifikate von 2,18 Mrd. Euro geplant, das entspricht einem Zertifikatspreis von knapp 10 Euro. Aktuell werden gerade einmal etwa 4 Euro pro Zertifikat erlöst, Tendenz sinkend. Da der EKF sich nur sehr begrenzt Mittel aus dem Bundeshaushalt leihen kann (nur 10 Prozent seines Wirtschaftsplans für ein Jahr), werden wichtige Projekte wie die Gebäudesanierung, das Marktanreizprogramm und die Forschung und Entwicklung von Elektroantrieben weiter ins Stocken geraten oder sogar ausfallen. Deutschland verliert damit den Anschluss bei Zukunftstechnologien. Nun hat die Koalition im Kabinett zwar beschlossen, auf den Bankraub bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) formal zu verzichten. Stattdessen sollen aber Förderprogramme aus dem EKF auf die KfW übertragen und damit der Entscheidung des Parlaments entzogen werden. Faktisch werden sie damit zum antidemokratischen Schattenhaushalt.

Kein Abbau von Subventionen: Die Koalition hat im Eckpunktebeschluss keine einzige Subvention gekürzt, sondern mit dem Betreuungsgeld sogar eine weitere aufgenommen. Eine traurige Bilanz für die FDP, die sich finanzpolitisch in dieser Legislaturperiode nicht durchsetzen konnte, sondern das glatte Gegenteil von dem getan hat, was sie jahrelang im „Liberalen Sparbuch“ forderte.

Die Ansätze für Zinszahlungen des Bundes werden in 2014 um insgesamt knapp 4 Mrd. Euro gegenüber der Planung gesenkt, in der Finanzplanung bis 2017 sogar um etwa 26 Mrd. Euro. Die Ausgaben steigen im Finanzplanungszeitraum aber von 302 Mrd. Euro im Jahr 2014 auf 308,7 Mrd. Euro im Jahr 2017. Damit werden 32 Mrd. Euro schlicht verjuxt.

Die Finanz- und Bankenbranche wird wieder mal geschont: Die Koalition hat zweimal Anträge der SPD abgelehnt, wenigstens die Bankenabgabe zu erhöhen, um den deutschen Bankenrettungsfonds (Restrukturierungsfonds) robuster zu machen. Die Finanztransaktionssteuer, die Bundesfinanzminister Schäuble mit Einnahmen von 2 Mrd. Euro im Finanzplan hatte, wird wieder einmal verschoben. Wie lange werden die Koalitionäre im Bundestag die Lippenbekenntnisse der Bundesregierung noch dulden?

Das traurige Fazit für Deutschland: Die Bundesregierung zeigt kein Engagement mehr, handelt damit verantwortungslos und schiebt Löcher in die Zukunft, um dann nach der Wahl die Steuern zu erhöhen. Während die SPD ehrlich sagt, wenige Steuern für einige erhöhen zu wollen, verschleiern das Merkel und Brüderle in der Hoffnung, dass andere dann ihre Arbeit machen werden.

Anlässlich der heutigen Plenardebatte zur Mietpreisentwicklung und zu bezahlbarem Wohnraum in Deutschland erklären die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider:

„Wohnen in Deutschland muss bezahlbar sein. Viele Mieterinnen und Mieter müssen wegen explodierender Mietpreise ihre Stadtviertel verlassen und in die Randbezirke ziehen. Aus diesem Grund wollen wir unter anderem, dass Mieterhöhungen künftig höchstens um fünfzehn Prozent alle vier Jahre möglich sind. Bei Wiedervermietungen von Wohnraum soll die vorherigen Miete um maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden dürfen.

Auch in Thüringen kommt es beispielsweise in Jena, Erfurt, Weimar und Ilmenau bei Neuvermietungen zu deutlichen Mietsteigerungen. Diese belaufen sich nach Informationen des Mieterbundes auf bis zu 30 Prozent. Solchen Erhöhungen muss ein Riegel vorgeschoben werden. Die Mietpreisbremse der SPD ist also auch für Thüringer Städte ein sinnvolles Mittel zur Verhinderung von Mietwucher.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung muss die Regelungen ihres mieterfeindlichen Mietrechtsänderungsgesetzes rückgängig machen. Sie löst damit nicht die Verdrängung von Bewohnern aus ihren angestammten Stadtteilen, sondern nimmt diese Entwicklung bewusst in Kauf. Die Nöte der Mieterinnen und Mieter sind CDU/CSU und FDP egal.

Zusätzlich zur Begrenzung von Mieten brauchen wir in Deutschland genügend Sozialwohnungen, die vielerorts bereits fehlen. Des­halb muss der Bund gemeinsam mit den Ländern auch künftig ausreichend finanzielle Mittel für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Zur Unterstützung von Menschen mit geringeren Einkommen muss außerdem der pauschalisierte Heizkostenzuschuss beim Wohngeld wieder eingeführt werden, den CDU/CSU und FDP im Jahr 2010 gestrichen hatten. Auch sozial Schwache müssen sich das Wohnen in den Innenstädten künftig noch leisten können.“

Anlässlich der heutigen Debatte zum Armuts- und Reichtumsbericht erklärt der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneter Carsten Schneider:

Mit ihrem geschönten Armuts- und Reichtumsbericht beweist die Bundesregierung einmal mehr, dass sie die sozialen Realitäten in Deutschland nicht wahrhaben will. Der ursprüngliche Bericht widersprach ihrer Meinung. Aber hier geht es nicht um Meinung, sondern um Fakten. Vier Millionen Menschen in unserem Land arbeiten für weniger als 7 Euro die Stunde. Das Vermögen ist zunehmend ungleicher verteilt. So besitzen die oberen zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens. Dagegen verfügen die unteren 50 Prozent lediglich über ein Prozent des Vermögens. Das ist die Realität.

Wenn aber die Politik nicht zur Realität passt, gibt es zwei Möglichkeiten: Man ändert die Politik oder leugnet die Realität. Die Bundesregierung hat sich für die zweite Variante entschieden. Anders lässt es sich nicht erklären, dass sie jegliche soziale Folgen der Ungleichverteilung einfach ausgeblendet.

Auch die Handlungsfähigkeit des Staates wird immer stärker eingeschränkt. Während sich das private Vermögen von 1992 bis 2012 auf 10 Billionen Euro mehr als verdoppelt hat, ist das Nettovermögen des deutschen Staates um 800 Milliarden Euro gesunken. Anstatt die Reichsten stärker an der Finanzierung staatlicher Aufgaben zu beteiligen, wird über eine lediglich freiwillige Vermögensabgabe diskutiert.

Unsere Gesellschaft driftet auseinander. Für immer mehr Menschen ist Chancengleichheit nur ein frommer Wunsch. Die SPD will diese Entwicklung umkehren und von denen, die dazu in der Lage sind, einen größeren Beitrag zum Gemeinwohl fordern, etwa indem wir die Vermögenssteuer wieder einführen. Die Einnahmen daraus werden wir unter anderem in bessere Bildung investieren.

Anlässlich der heutigen Forderung von Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie nach einer dauerhaften Kooperation von Bund und Ländern in der Bildungspolitik erneuern die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme und Carsten Schneider ihre Forderung nach einer Abschaffung des Kooperationsverbotes und erklären:

Auch wir sprechen uns für eine stärkere Kooperation und darüber hinaus für höhere Bildungsausgaben aus. Dafür werden wir die Bundesmittel ab 2014 kontinuierlich bis auf 10 Milliarden Euro jährlich aufstocken und zum Beispiel in zusätzliche Kita-Plätze, ein neues Ganztagsschulprogramm, ein höheres Schüler-BAföG, eine zweite Chance auf eine Berufsausbildung und in einen Hochschulpakt Plus investieren.

Für höhere Bildungsinvestitionen des Bundes und eine stärkere Zusammenarbeit mit den Ländern müssen wir jedoch zunächst das Kooperationsverbot abschaffen. Es setzt der Zusammenarbeit zu enge Grenzen. Deshalb brauchen wir eine Verfassungsänderung, die in Zukunft eine stärkere Kooperation bei allen Hochschulen und in der gesamten Bildungspolitik ermöglicht. Aber noch sind erhebliche Teile der CDU/CSU-Fraktion dagegen. Wir fordern CDU/CSU und FDP auf, den Weg für die komplette Abschaffung des Kooperationsverbotes frei zu machen und nicht nur die Kooperationsmöglichkeiten von Bund und Ländern für einige Forschungseinrichtungen zu verbessern.

Zum Antrag, in dem alle Fraktionen des Thüringer Landtages eine höhere finanzielle Beteiligung des Bundes an der Klassik Stiftung Weimar fordern, erklärt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag:

„Der Schlüssel, nach dem sich Bund, Land und die Stadt Weimar an der Finanzierung der Klassik Stiftung aufteilen, muss sich zugunsten des Landes verschieben. Der Bund, der sich derzeit mit rund 45 Prozent an den Kosten beteiligt, muss sich künftig wesentlich stärker finanziell engagieren. Schließlich trägt er die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu 75 Prozent und stellt dafür über 194 Millionen Euro jährlich bereit. Dagegen unterstützt er die Klassik Stiftung mit lediglich rund 10,1 Millionen Euro im Jahr.

Ich begrüße den Antrag der Thüringer Landtagsfraktionen und werde das Vorhaben auf Bundesebene weiter unterstützen. Bisher lehnt Kulturstaatsminister Bernd Neumann einen Finanzierungsschlüssel mit höherer Bundesbeteiligung ab.“

Carsten Schneider hat das von der schwarz-gelben Koalition verabschiedete Gesetz zur Reform des Sorgerechts für unverheiratete Eltern kritisiert: „Dies ist ein fauler Kompromiss der Koalition – realitätsfremd und bürokratisch.“ Gerade viele Ostdeutsche seien von dem Gesetz negativ betroffen: „Denn bei uns kommen mehr als die Hälfte aller Kinder unehelich zur Welt“, so der SPD-Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar. Und nur rund 60 Prozent der nicht verheirateten Eltern geben die gemeinsame Sorgeerklärung ab.

Künftig kann der ledige Vater das Sorgerecht auch gegen den Willen der Mutter erhalten, indem er einen Antrag beim Familiengericht stellt. Das Familiengericht entscheidet dann in einem beschleunigten Verfahren, ohne das Jugendamt einzubinden oder mit den Eltern persönlich zu sprechen. „Eine solch weitreichend Entscheidung über das Kindeswohl soll nach Aktenlage übers Knie gebrochen werden.“ Zu Recht werde das neue Verfahren von vielen betroffenen Juristen kritisch gesehen. „Die Familienrichter werden als Verwaltungsbehörde missbraucht“, sagt Schneider.

Das Gegenmodell der SPD umfasst eine unbürokratische Lösung: Schon bei der Anzeige der Geburt eines Kindes soll das Standesamt nicht verheiratete Eltern über die Möglichkeit des gemeinsamen Sorgerechts aufklären. Können die Eltern kein Einvernehmen beim Sorgerecht erzielen, wirkt das Jugendamt auf eine einvernehmliche Lösung hin. Erst wenn sich die Eltern dann noch immer nicht einigen können, fertigt das Jugendamt eine Stellungnahme an und stellt einen Antrag beim Familiengericht zur Entscheidung. „Die Behörden sollten umfassend informieren und bei Konflikten zwischen den Eltern vermitteln“, so Schneider. „Nur so kann die für alle Beteiligten beste Lösung erzielt werden.“

„Endlich ist der Bund bereit, mehr Geld für den Krippenausbau bereitzustellen“, sagt Carsten Schneider, Thüringer Bundestagsabgeordneter und haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Wenige Monate vor dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz am 1. August 2013 sollen die Kommunen zusätzliche Bundesmittel in Höhe von 580,5 Mio Euro erhalten. „Das hat die SPD durchgesetzt“, so Schneider weiter.

„Nur auf massiven Druck der SPD im Bund und in den Ländern stellt die Bundesregierung jetzt zusätzliche Bundesmittel für den Kitaausbau bereit“, sagt Carsten Schneider. „Schon lange war bekannt, dass der Bedarf an Krippenplätzen höher ist als ursprünglich von der Bundesregierung angenommen. Diesen höheren Bedarf hat die zuständige Bundesfamilienministerin Schröder stets bestritten“, sagt Schneider. „Erst jetzt ist der Bund bereit, sich an der Schaffung von zusätzlichen 30.000 Betreuungsplätzen zu beteiligen.“

„Das Land Thüringen kann für den Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreuung für die Jahre 2013 und 2014 weitere 14,8 Mio. Euro abrufen. Diese Mittel müssen nun schnell vor Ort ankommen“, betont Schneider. „Die Einrichtungen und die Eltern warten dringend darauf.“

Erst im Juni 2012, als die Bundesregierung die Zustimmung der SPD-geführten Länder zur innerstaatlichen Umsetzung des Fiskalpakts benötigte, hatte sich die Bundesregierung unter Druck bereiterklärt, zusätzliche Mittel für den Ausbau zur Verfügung zu stellen. Im Zuge der Verhandlungen über dieses Gesetz hatten sich die SPD-Ministerpräsidenten Kurt Beck und Olaf Scholz mit ihrer Forderung nach einer stärkeren Beteiligung des Bundes am Kitaausbau durchgesetzt.

„Schwarz-Gelb macht Deutschland vollständig abhängig vom Kapitalmarkt“, kritisiert Carsten Schneider die Entscheidung der Bundesregierung, Privatanlegern seit Jahresbeginn keine Schatzbriefe mehr zu verkaufen. Bisher konnten Bürgerinnen und Bürger problemlos Staatsanleihen erwerben – eine sichere, nicht spekulative und deshalb beliebte Anlageform für Sparer. Trotzdem hat die Bundesregierung Ende 2012 das Privatkundengeschäft der Finanzagentur Deutschland GmbH auslaufen lassen. Die Finanzagentur organisiert die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes.

Bei Schneider stößt das Vorgehen auf Unverständnis: „Das Engagement privater Sparer erleichtert die Refinanzierung des Bundes und verringert die Abhängigkeit von institutionellen Investoren.“ Zwar könne sich der Bund derzeit relativ problemlos refinanzieren, räumt Schneider ein. Aber Beispiele aus anderen Ländern zeigten, dass sich institutionelle Kapitalanleger auch schnell wieder abwenden können. „Und dann könnte der Staat nicht auf private Investoren zurückgreifen“, so Schneider.

In einem Antrag fordert die SPD-Fraktion die Bundesregierung deshalb auf, das Privatkundengeschäft der Finanzagentur fortzuführen. „Im Falle der Regierungsübernahme nach der Bundestagswahl werden wir diese Anlagemöglichkeit wieder einführen“, kündigte Schneider an, der auch Vorsitzender des Gremiums zur Kontrolle der Regierung bei der Schuldenaufnahme des Bundes ist.

„Vieles deutet derzeit darauf hin, dass sich die wirtschaftlichen Lage in Deutschland verschlechtert. Deshalb brauchen wir die Kurzarbeitsregelung, die wir bereits in der zurückliegenden Wirtschaftskrise hatten, um Arbeitsplätze zu sichern. Außerdem ist die Kurzarbeit ein Weg, um auftragsarme Zeiten für Weiterbildungen zu nutzen. Unternehmen können Facharbeiter halten, die sie im nächsten Aufschwung dringend benötigen“, erklärt Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Thüringen.

„Während der Wirtschaftskrise verhinderte die Kurzarbeit einen Einbruch am Arbeitsmarkt. Deutschland überstand die Krise vergleichsweise gut. Allerdings hat die Bundesregierung die damalige Regelung Ende 2011 auslaufen lassen, anstatt sie zu verstetigen und auch künftig schnell auf Krisen reagieren zu können. Deshalb will die SPD die Kurzarbeitsregelung aus der Krisenzeit als dauerhafte Regelung einführen und bringt heute einen entsprechenden Antrag in den Bundestag ein.“

Der SPD-Antrag sieht unter anderem vor, dass Kurzarbeitergeld bis zu 12 Monate von der Agentur für Arbeit geleistet werden kann. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Höchstdauer des Kurzarbeitergeldes per Verordnung auf bis zu 36 Monate verlängert werden. Zudem werden die Weiterbildungsmaßnahmen verbessert.

In der Krise 2009 profitierten 1,5 Millionen Beschäftigte vom erweiterten Kurzarbeitergeld.