Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter für Erfurt und Weimar, erklärt anlässlich der laufenden Haushaltsberatungen.
Trotz einhelliger Forderungen aus der Wirtschaft, von Kommunalverbänden sowie sozialen Trägern die Städtebauförderung aufzustocken, will die Bundesregierung erneut nur 455 Millionen Euro im kommenden Jahr bereitstellen. Besonders das Programm „Soziale Stadt“ leidet unter dieser verfehlten Politik. Hierfür will CSU-Bundesbauminister Ramsauer lediglich 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Besonders bitter ist die Uneinsichtigkeit des Ministers beim Programm „Soziale Stadt“, der er das zweite Standbein entzogen hat. Bis 2009 wurden neben baulichen Verbesserungen auch soziale Projekte gefördert. Diese Komponente hat Ramsauer weggekürzt. Es darf aber nicht nur Beton verbaut werden. Auch die sozialen Netzwerke in den betroffenen Stadtteilen in Weimar und Erfurt müssen gestärkt werden.
Die SPD fordert 700 Millionen Euro Bundesmittel für die Städtebauförderung mit einem starken Leitprogramm „Soziale Stadt“, das mit 150 Millionen Euro ausgestattet werden muss. Sämtliche Mehrforderungen werden wir über unsere Steuer- und Abgabenkonzept gegenfinanzieren. Dies gilt auch für das CO2-Gebäudeprogramm, wofür mindestens zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden müssen. Neben dem Anschub von wichtigen Investitionen in unseren Städten und den deutlichen Energieeinsparungen infolge energetischer Sanierungen trägt dieses Programm auch eine soziale Komponente in sich: Gerade finanziell schwächere Haushalte profitieren bei steigenden Energiekosten von einem sinkenden Verbrauch.
Bis zur abschließenden Beratung über den Bundeshaushalt 2013 in zwei Wochen werden wir weiter Druck ausüben, um die Bundesregierung zum Kurswechsel zu bewegen.