Griechenland sei auf einem guten Weg, sagt Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD, hinsichtlich des Sanierungskurses des Landes. Er kann sich gut vorstellen, dass der IWF dabei unterstützt und mahnt Reformen an, um künftig solche finanziellen Schieflagen von Beitrittsländern zu vermeiden.
Gerd Breker: Wenn Not erfinderisch macht, dann macht große Not offenbar besonders erfinderisch. Die hohe Verschuldung Griechenlands gefährdet die Stabilität des Euro, und die Sorgen der Staaten der Euro-Zone sind offenbar groß, dass Griechenland durch eigene Sparmaßnahmen es nicht schaffen wird, das Defizit ausreichend abzubauen. Mit der frisch platzierten Anleihe ist zwar etwas Zeit gekauft, aber das Problem beileibe noch nicht gelöst. Der jüngste Gedanke, der immer mehr Anhänger zu gewinnen scheint, besteht darin, eine Art europäischen IWF zu gründen, der Internationale Währungsfonds speziell für die Euro-Zone. Am Telefon bin ich nun verbunden mit Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD. Guten Tag, Herr Schneider.
Carsten Schneider: Guten Tag! Ich grüße Sie.
Breker: Herr Schneider, es gibt doch den Internationalen Währungsfonds. Der ist doch eigentlich zuständig. Wozu braucht es da eine Extraversion für die Euro-Zone?
Schneider: Für mich ist ziemlich klar, dass der IWF hier im Falle Griechenlands genauso helfen kann, wie er auch in Ungarn oder im Baltikum oder in Argentinien geholfen hat. Dafür haben wir uns dort auch beteiligt, noch mal das Volumen insgesamt auf 750 Milliarden Dollar erhöht, das ausgegeben werden kann, und für den Euro-Raum gilt das genauso. Wenn Herr Schäuble jetzt vorgeschlagen hat, da was Ähnliches aufzubauen, dann muss es schon andere Kompetenzen noch haben. Dann müssten mir die aber bekannt sein, die kenne ich bisher nicht.
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