„Gute Arbeit“ war das Thema einer Abendveranstaltung am 12.09.2011 im Erfurter „ver.di-Haus“ in der Schillerstraße. Gemeinsam mit dem Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie Matthias Machnig, dem Thüringer ver.di-Chef Thomas Voß und Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider wurde über arbeitsrechtliche Probleme und Herausforderungen insbesondere mit Blick auf den Thüringer Einzelhandel diskutiert.
Prekäre Arbeitsverhältnisse haben in Thüringen zugenommen: 34 Prozent aller erwerbstätigen Thüringer verdienen unter dem von uns geforderten Mindestlohn. Allein 49 Prozent der Thüringer Frauen bekommen weniger als 8.50 € Stundenlohn . Generell muss in Thüringen eine andere Lohnpolitik einziehen. „Was Thüringen braucht ist ein Programm für Recht und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt“, so Matthias Machnig. Ebenso forderte er zutreffend eine Diskussion über den Wert von Arbeit und eine Qualifizierungsoffensive für die nächsten Jahre im Freistaat ein.
Anwesend waren neben Vertretern der Einzelgewerkschaften auch Betroffene aus dem Lebensmitteleinzelhandel, die sich mit gewerkschaftlicher Unterstützung erfolgreich gegen Mehrarbeit ohne Bezahlung, zu geringe Stundenentgelte für geringfügig Beschäftigte, Verweigerung der gesetzlichen Ansprüche gegenüber geringfügig Beschäftigen und gegen Mobbing und menschenverachtendes Verhalten durch Vorgesetze in den Märkten gewehrt haben. Diese Menschen, die Mut bewiesen haben, müssen nach wie vor mit Repressalien rechnen. Um so mehr haben sie unseren Respekt und unsere Unterstützung verdient.
Gewerkschaften und vor allem auch die engagierten Arbeitnehmer in den Betrieben vor Ort haben gerade im Osten ehrliche und nachhaltige politische Unterstützung verdient. Den dazu notwendigen Dialog will ich deshalb noch weiter intensivieren. Denn das wichtigste Ziel sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik fordert eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure: Gute Arbeit für gute Löhne auf einem fairen Arbeitsmarkt.
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