Anlässlich der Vorbereitungen des Papstbesuches in der Thüringer Landeshauptstadt mahnt der Erfurter Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider (SPD) die Verantwortlichen zur Besonnenheit bei der Erstellung des Sicherheitskonzeptes. Gegenwärtig laufen die entsprechenden Vorbereitungsgespräche zwischen Vatikan, Bistum und den Thüringer Sicherheitsbehörden.

Für Schneider besteht eine reale Gefahr, die verständliche Vorfreude der Erfurterinnen und Erfurter auf das Großereignis durch überzogene Sicherheitsauflagen zu trüben, wenn sogar Schulen geschlossen bleiben sollen und Eltern deshalb gezwungen sind, Urlaub zu nehmen. Aus Gesprächen mit Gewerbetreibenden hat Schneider zudem erfahren, dass sogar ein behördliches Verbot der Ladenöffnung für den innerstädtischen Bereich angedacht sein soll.

„Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass die Läden in der Stadt während des Papstbesuches von Amts wegen schließen müssen, dann hielte ich das für eine völlig unverhältnismäßige Einschränkung der Gewerbefreiheit, denn es ist das gute Recht der Ladeninhaber, sich den Gästen aus aller Welt mit ihren Waren und Dienstleistungen zu präsentieren“, so der Bundespolitiker.

„Der Besuch des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche im Bistum Erfurt ist erfreulich. Aber es ist auch erforderlich, dass dabei die legitimen Rechte und Interessen der Erfurter Bürgerinnen und Bürger gewahrt bleiben,“ gibt Schneider zu bedenken.

„Ich halte überhaupt nichts davon, anlässlich des Besuches hier eine Art Ausnahmezustand auszurufen, sondern mahne bei allem Verständnis zur Besonnenheit: Der Papst soll die Messe zelebrieren, die Kaufleute sollen Handel treiben, Kinder zur Schule und Eltern zur Arbeit gehen können“, appelliert der SPD-Politiker an die Sicherheitsverantwortlichen.

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