Am 19. April habe ich einen „Praxistag“ absolviert – ebenso wie alle meine Kolleginnen und Kollegen aus der SPD-Bundestagsfraktion. Es ging darum, einen tieferen Einblick in die Sorgen und handfestem Probleme im Gesundheits- und Pflegebereich zu erhalten. Mein Praxistag fand im Erfurter Altenpflegeheim „Haus zu den vier Jahreszeiten“ der AWO statt.
Der Arbeitstag begann um 7 Uhr. Sechs Stunden lang übernahm ich Aufgaben der Pflegekräfte: Körperpflege der Heimbewohner, Mittagessen ausfahren, Medikamente verteilen. Was ich schon vorher wusste, spürte ich dabei am eigenen Leibe: Das Pflegepersonal hat einen anstrengenden Beruf – körperlich und psychisch.
Am Nachmittag standen persönliche Gespräche mit den Heimbewohnern bei Kaffee und Kuchen auf dem Programm. Dieser persönliche Teil war mir besonders wichtig, schließlich hängt das Wohlbefinden zentral von der zwischenmenschlichen Nähe ab.
Aus den Gesprächen mit den Heimbewohnern, dem Personal sowie den Ärzten nehme ich Erfahrungen und Anregungen für die politische Arbeit in Berlin mit. Beispielsweise hat mich der bürokratische Aufwand überrascht, zu dem die Mitarbeiter verpflichtet sind. Meiner Meinung nach muss die Politik dafür sorgen, dass dieser möglichst gering bleibt. Die eingesparte Zeit könnten die Mitarbeiter dann für mehr persönlichen Kontakt mit den Heimbewohnern nutzen.
Ein weiteres wichtiges Thema sind die nach wie vor bestehenden Lohndifferenzen beim Pflegepersonal zwischen Ost und West. Sie sind durch nichts zu rechtfertigen – und gehören abgeschafft!
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