Andreas Herholz: Ex-Bundespräsident Christian Wulff erholt sich vom Wirbel der vergangenen Wochen. Die Debatte über Ehrensold und künftige Ausstattung geht weiter. Muss sich das zurückgetretene Staatsoberhaupt wegen seiner Affäre auf Abstriche einstellen?
Carsten Schneider: Eine Dienstzeit von 22 Monaten rechtfertigt nicht die lebenslange Ausstattung mit Dienstwagen, Fahrer, Büro und Mitarbeiter für 300 000 bis 400 000 Euro im Jahr. Ich sehe nicht, dass Herr Wulff noch gebraucht wird, um Deutschland zu repräsentieren. Ich glaube nicht, dass er das Land noch gut vertreten kann. Herr Wulff täte gut daran, auf die Ausstattung zu verzichten. Es wäre unangemessen, diese Leistungen nach einer solch kurzen Amtszeit, in der er keine Spuren hinterlassen hat, in Anspruch zu nehmen. Niemand stellt den Ehrensold und die Ausstattung für Richard von Weizsäcker oder Roman Herzog in Frage. Aber bei Herrn Wulff ist das anders. Als Volksvertreter kann und will ich hier der Ausstattung mit Dienstwagen, Büro und Personal nicht zustimmen. Der Haushaltsausschuss sollte dies stoppen.
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